FG Münster - Urteil vom 11.03.2011
14 K 991/05 G
Normen:
EStG § 15 Abs. 2 Satz 1; GewStG § 2 Abs. 1 Satz 1;

Abgrenzung des gewerblichen Grundstückshandels von privater Vermögensverwaltung

FG Münster, Urteil vom 11.03.2011 - Aktenzeichen 14 K 991/05 G

DRsp Nr. 2011/11356

Abgrenzung des gewerblichen Grundstückshandels von privater Vermögensverwaltung

Eine hohe Anzahl veräußerter Grundstücke führt nicht zwangsläufig zur Annahme eines gewerblichen Grundstückshandels. Private Vermögensverwaltung kann immer noch bestehen, wenn zwischen Anschaffung und Verkauf von Grundstücken längere Zeiträume als 5 Jahre bestehen, Verkäufe aufgrund wirtschaftlicher Zwangslage oder mit Rücksicht auf Geldbedarf wegen Steuerverfehlungen getätigt worden sind.

Normenkette:

EStG § 15 Abs. 2 Satz 1; GewStG § 2 Abs. 1 Satz 1;

Tatbestand:

Zu entscheiden ist, ob der Kläger in den Streitjahren 1996 bis 1998 aufgrund eines von ihm betriebenen gewerblichen Grundstückshandels gewerbesteuerpflichtig war und - wenn ja - ob der Beklagte in den von ihm für die Streitjahre erlassenen Gewerbesteuermessbescheiden den Gewerbesteuermessbetrag jeweils in zutreffender Höhe festgesetzt hat.

Der Kläger war in den Streitjahren - zumindest zeitweise - Alleineigentümer folgender Grundstücke:

C., X.-Weg 001 (erworben in 1984)

C., X.-Weg 002 (erworben in 1988)

T., E. Straße 003 (erworben in 1990)

M., B.-Straße 04 (erworben in 1994)

N., Flur 05, Flurstück 192-8 (erworben in 1995; unbebaut)

C1., X1.-Straße 06 (erworben in 1995)

C1., C2.-Straße 007 (erworben in 1996)

C., I.-Straße 08 (erworben in 1996)

M1., L.-Straße 009 (erworben in 1997)