FG Thüringen - Urteil vom 29.01.2014
3 K 43/13
Normen:
EStG § 4 Abs. 5 S. 1 Nr. 8; EStG § 6 Abs. 1 Nr. 2 S. 2; AStG § 1; EStG § 4 Abs. 4; KStG § 8b Abs. 3; KStG § 8 Abs. 1; HGB § 253;
Fundstellen:
DStR 2014, 8
DStRE 2015, 148

Abzugsfähigkeit der Zinsaufwendungen in Zusammenhang mit einer Geldbuße Teilwertabschreibung wegen Ausfalls des einer ausländischen Tochtergesellschaft hingegebenen Darlehens Fremdvergleich i. S. d. § 1 AStG a. F.

FG Thüringen, Urteil vom 29.01.2014 - Aktenzeichen 3 K 43/13

DRsp Nr. 2014/11713

Abzugsfähigkeit der Zinsaufwendungen in Zusammenhang mit einer Geldbuße Teilwertabschreibung wegen Ausfalls des einer ausländischen Tochtergesellschaft hingegebenen Darlehens Fremdvergleich i. S. d. § 1 AStG a. F.

1. Zinsenaufwand zur Finanzierung des gem. § 4 Abs. 5 S. 1 Nr. 8 EStG nicht abzugsfähigen Anteils eines kartellrechtlichen Bußgeldes sind als Betriebsausgaben abzugsfähig. 2. Eine Teilwertabschreibung kommt nur dann in Betracht, wenn eine dauernde Wertminderung i. S. d. § 6 EStG vorliegt. 3. Das einer ausländischen Tochtergesellschaft gewährte Darlehen – ob eigenkapitalersetzend oder nicht – ist als Geschäftsbeziehung i. S. d. § 1 AStG in der in den Veranlagungszeiträumen 2004 – 2006 geltenden Fassung anzusehen. Für die Frage, ob das Darlehen zu fremdvergleichskonformen Bedingungen gewährt wurde, ist auch die fehlende oder unzureichende Besicherung des Darlehens als Bedingung i. S. d. § 1 Abs. 1 AStG zu berücksichtigen (Anschluss an FG Berlin-Brandenburg v. 30.1.2013, 12 K 12056/12, Revision beim BFH, Az.: I R 23/13, vgl. BMF v. 29.3.2011, BStBl I 2011, 277).