BSG - Urteil vom 29.06.2021
B 12 KR 2/20 R
Normen:
SGB V § 10 Abs. 1 S. 1; SGB V § 10 Abs. 2 Nr. 1; SGB V § 10 Abs. 3; SGB V § 10 Abs. 4; SGB V § 10 Abs. 6; SGB I § 30; SGB I § 31; SGB I § 60 Abs. 1; SGB I § 61; SGB I § 62; SGB I § 65; SGB I § 66 Abs. 1 S. 1; SGB I § 67; SGB IV § 3; SGB IV § 14; SGB IV § 16; SGB X § 31 S. 1; RVO § 205 Abs. 1 S. 2; EStG § 1; EStG § 2 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 -7; EStG § 2 Abs. 2; EStG § 2 Abs. 3; EStG § 2 Abs. 4; EStG § 2 Abs. 5 S. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 6 Abs. 1;
Fundstellen:
BSGE 132, 245
NJW 2022, 2140
NZA 2022, 548
NZS 2022, 458
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 10.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen L 11 KR 4062/18
SG Konstanz, vom 20.09.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 12 KR 2546/17

Anspruch auf Familienversicherung in der gesetzlichen KrankenversicherungAnforderungen an die Berücksichtigung ausländischen Einkommens bei der Ermittlung des GesamteinkommensKeine Verletzung von Mitwirkungspflichten durch den Versicherten bei einer Vorenthaltung der Einkommensverhältnisse durch den Ehegatten

BSG, Urteil vom 29.06.2021 - Aktenzeichen B 12 KR 2/20 R

DRsp Nr. 2022/282

Anspruch auf Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung Anforderungen an die Berücksichtigung ausländischen Einkommens bei der Ermittlung des Gesamteinkommens Keine Verletzung von Mitwirkungspflichten durch den Versicherten bei einer Vorenthaltung der Einkommensverhältnisse durch den Ehegatten

1. Ausländisches Einkommen ist bei der Feststellung des Gesamteinkommens eines Elternteils im Sinne von § 10 Abs. 3 SGB V einzubeziehen. 2. Eine Versicherte verletzt keine eigene Mitwirkungsobliegenheit, wenn der Ehegatte gegenüber ihr und der beklagten Krankenkasse abschließend erklärt, keine Angaben zu seinen im Ausland erzielten Einkünften zu machen.

Auf die Revision der Klägerin werden die Urteile des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 10. Dezember 2019 und des Sozialgerichts Konstanz vom 20. September 2018 geändert sowie der Bescheid der Beklagten vom 18. September 2017 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 2. November 2017 aufgehoben.

Im Übrigen wird die Revision zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt die außergerichtlichen Kosten der Klägerin in allen Rechtszügen zur Hälfte. Im Übrigen sind außergerichtliche Kosten nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGB V § 10 Abs. 1 S. 1; SGB V § 10 Abs. 2 Nr. 1; SGB V § 10 Abs. 3; SGB V § 10 Abs. 4; SGB V § 10 Abs. 6; SGB I § 30; SGB I § 31; SGB I § 60 Abs. 1; SGB I § 61; SGB I § 62; SGB I § 65; SGB I § 66 Abs. S. 1;