LSG Hamburg - Urteil vom 18.01.2023
L 2 AL 17/22
Normen:
SGB III § 95 Nr. 1; SGB III § 96 Abs. 1; SGB III § 97; SGB III § 98; SGB III § 99 Abs. 3; SGB III §§ 104 ff.; SGB III § 323 Abs. 2; SGB III § 324 Abs. 1 S. 2; SGB III § 324 Abs. 2; SGB III § 325 Abs. 3; SGB I §§ 13 ff.; SGB I § 14; SGB I § 15; SGB I § 36a Abs. 1; SGB X § 27 Abs. 1; SGB X § 27 Abs. 5; BGB § 130 Abs. 1 S. 1; BGB § 130 Abs. 3; ZPO a.F. § 233 Abs. 1; EGovG § 2 Abs. 1;

Anspruch auf Kurzarbeitergeld nach dem SGB IIIZweistufige Ausgestaltung des VerwaltungsverfahrensKeine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand und kein sozialrechtlicher Herstellungsanspruch bei Fristversäumnis

LSG Hamburg, Urteil vom 18.01.2023 - Aktenzeichen L 2 AL 17/22

DRsp Nr. 2023/7742

Anspruch auf Kurzarbeitergeld nach dem SGB III Zweistufige Ausgestaltung des Verwaltungsverfahrens Keine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand und kein sozialrechtlicher Herstellungsanspruch bei Fristversäumnis

1. Der Anerkennungsbescheid über das Vorliegen eines erheblichen Arbeitsausfalls und das Vorliegen der betrieblichen Voraussetzungen für die Gewährung von Kurzarbeitergeld begründet noch kein Recht einzelner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 2. Wegen des Charakters der Frist des § 325 Abs. 3 SGB III als Ausschlussfrist kommt bei Fristversäumnis eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht in Betracht. 3. Im Hinblick auf einen sozialrechtlichen Herstellungsanspruch ist es nicht Aufgabe der Agentur für Arbeit, nach einem Anerkennungsbescheid vor dem denkbaren Ablauf einer Antragsfrist Betriebe an rechtzeitige Anträge zu erinnern.

Tenor

1. Die Berufung wird zurückgewiesen.

2. Außergerichtliche Kosten sind auch im Berufungsverfahren nicht zu erstatten.

3. Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

SGB III § 95 Nr. 1; SGB III § 96 Abs. 1; SGB III § 97; SGB III § 98; SGB III § 99 Abs. 3; SGB III §§ 104 ff.; SGB III § 323 Abs. 2; SGB III § 324 Abs. 1 S. 2; SGB III § 324 Abs. 2; SGB III § 325 Abs. 3; SGB I §§ 13 ff.; SGB I § 14; SGB I § 15; SGB I § 36a Abs. 1; SGB X § 27 Abs. 1; SGB X § 27 Abs. 5; BGB § 130 Abs. 1 S. 1; BGB § 130 Abs. 3; ZPO a.F. § 233 Abs. 1; EGovG § 2 Abs. 1;

Tatbestand