LSG Sachsen - Urteil vom 21.01.2020
L 8 SO 63/19
Normen:
SGB XII § 8 Nr. 5; SGB XII § 9 Abs. 1; SGB XII § 27a Abs. 4 S. 1 Nr. 2; SGB XII a.F. § 61 Abs. 1 S. 2; SGB XII § 61 S. 1; SGB XII § 61a Abs. 1; SGB XII § 63a; SGB XII § 73 S. 1; SGB XII § 137; SGB XII § 138 S. 1 und S. 4; SGB XI § 14 Abs. 1 S. 3; SGB XI § 14 Abs. 2; SGB XI § 15; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1; PSG III; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 1 Abs. 3; GG Art. 20;
Fundstellen:
NZS 2020, 557
Vorinstanzen:
SG Leipzig, vom 07.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 10 SO 11/18

Anspruch auf Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XIIPrüfung der Pflegebedürftigkeit ab dem 1. Januar 2017 nach neuem RechtAnspruch auf Erweiterung des Regelsatzes bei Bedarf an Hilfen im Bereich der geringfügigen Pflegeleistungen

LSG Sachsen, Urteil vom 21.01.2020 - Aktenzeichen L 8 SO 63/19

DRsp Nr. 2020/6193

Anspruch auf Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII Prüfung der Pflegebedürftigkeit ab dem 1. Januar 2017 nach neuem Recht Anspruch auf Erweiterung des Regelsatzes bei Bedarf an Hilfen im Bereich der geringfügigen Pflegeleistungen

1. Aufgrund der umfassenden Reform des Begriffs der Pflegebedürftigkeit durch das Dritte Pflegestärkungsgesetz haben sich die rechtlichen Verhältnisse zum 1. Januar 2017 im Vergleich zum Zeitpunkt des Erlasses von Bescheiden über die Bewilligung von Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII bis zum 31. Dezember 2016 wesentlich geändert. 2. Für einen Anspruch auf Leistungen der Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII ist die Pflegebedürftigkeit zeitnah nach dem neuen Recht zu beurteilen. 3. Ist noch ein Bedarf an Hilfen im Bereich der geringfügigen Pflegeleistungen offen, besteht ein Anspruch auf Erweiterung des Regelsatzes im Hinblick auf das Grundrecht auf die Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 20 GG.