BSG - Urteil vom 10.06.2021
B 9 BL 1/20 R
Normen:
LBlindG § 1 Abs. 1 Alt. 1 und Alt. 3; LBlindG § 1 Abs. 2 S. 1 und S. 2 Nr. 1; LBlindG § 1 Abs. 3 Nr. 1; LBlindG § 2 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1; LBlindG § 8 Abs. 1 S. 1; SGB I § 30 Abs. 1; SGB I § 30 Abs. 2; VO (EG) 883/2004 Art. 2 Abs. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 3 Abs. 1 Buchst. a); VO (EG) 883/2004 Art. 7; VO (EG) 883/2004 Art. 9; VO (EG) 883/2004 Art. 11 Abs. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 11 Abs. 3 Buchst. a); VO (EG) 883/2004 Art. 21 Abs. 1 S. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 24 Abs. 2 Buchst. a); VO (EG) 883/2004 Art. 29 Abs. 1 S. 1-2; VO (EG) 883/2004 Art. 70; AEUV Art. 288 Abs. 2;
Fundstellen:
BSGE 132, 178
Vorinstanzen:
LSG Sachsen, vom 10.10.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 9 BL 1/18
SG Chemnitz, vom 01.08.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 16 BL 8/18

Anspruch auf Leistungen nach dem Sächsischen LandesblindengeldgesetzAnforderungen an die Anwendbarkeit deutschen Rechts nach einer Verlegung des Wohnsitzes nach Österreich nach EU-Recht

BSG, Urteil vom 10.06.2021 - Aktenzeichen B 9 BL 1/20 R

DRsp Nr. 2021/15063

Anspruch auf Leistungen nach dem Sächsischen Landesblindengeldgesetz Anforderungen an die Anwendbarkeit deutschen Rechts nach einer Verlegung des Wohnsitzes nach Österreich nach EU-Recht

1. Deutsches Landesblindengeld ist EU-rechtlich eine Geldleistung bei Krankheit. 2. Geldleistungen bei Krankheit an Rentner mit nur einer Rente aus einem Mitgliedstaat werden vom zuständigen Träger des Mitgliedstaats nach dessen nationalen Rechtsvorschriften erbracht, in dem der Träger der Sachleistungen bei Krankheit seinen Sitz hat.

Der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Chemnitz vom 1. August 2018, das Urteil des Sächsischen Landessozialgerichts vom 10. Oktober 2019 sowie der Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2018 in Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 21. März 2018 werden aufgehoben und der Beklagte verurteilt, unter Rücknahme des Bescheids vom 6. Januar 2017 der Klägerin ab 1. November 2016 Nachteilsausgleich wegen hochgradiger Sehschwäche und ab 1. März 2017 Blindengeld nach dem Sächsischen Landesblindengeldgesetz zu gewähren.

Der Beklagte hat der Klägerin deren außergerichtliche Kosten für alle Rechtszüge zu erstatten.

Normenkette:

LBlindG § 1 Abs. 1 Alt. 1 und Alt. 3; LBlindG § 1 Abs. 2 S. 1 und S. 2 Nr. 1; LBlindG § 1 Abs. 3 Nr. 1; LBlindG § 2 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1; LBlindG § 8 Abs. 1 S. 1; SGB I § 30 Abs. 1; SGB I § 30 Abs. 2;