LSG Hessen - Urteil vom 05.07.2017
L 4 SO 139/16
Normen:
SGB XI § 44 Abs. 1; SGB XII § 61 Abs. 1; SGB XII § 61 Abs. 2 S. 1; SGB XII § 63 S. 1-2; SGB XII § 64 Abs. 2; SGB XII § 65 Abs. 2; SGB VI § 166 Abs. 2;
Fundstellen:
NZS 2017, 836
Vorinstanzen:
SG Wiesbaden, vom 11.05.2016
SG Wiesbaden, vom 13.06.2016

Anspruch auf Pflegegeld nach dem SGB XIIÜbernahme der Aufwendungen für die Beiträge der Pflegeperson zu einer angemessenen Alterssicherung für nicht in der sozialen Pflegeversicherung versicherte PersonenAnforderungen an die BeitragsbemessungKeine Kürzung bei Rentenanwartschaften aus anderen Tätigkeiten

LSG Hessen, Urteil vom 05.07.2017 - Aktenzeichen L 4 SO 139/16

DRsp Nr. 2017/12861

Anspruch auf Pflegegeld nach dem SGB XII Übernahme der Aufwendungen für die Beiträge der Pflegeperson zu einer angemessenen Alterssicherung für nicht in der sozialen Pflegeversicherung versicherte Personen Anforderungen an die Beitragsbemessung Keine Kürzung bei Rentenanwartschaften aus anderen Tätigkeiten

1. Nicht in der sozialen Pflegeversicherung versicherte Personen, die vom Sozialhilfeträger Pflegegeld beziehen, haben zusätzlich Anspruch auf Übernahme der Aufwendungen für die Beiträge ihrer Pflegeperson für deren angemessene Alterssicherung.2. Die Höhe entspricht derjenigen von Pflichtbeiträgen für Pflegepersonen, die im selben Umfang Pflegebedürftige versorgen, die in der sozialen Pflegeversicherung oder der privaten Pflege-Pflichtversicherung versichert sind.3. Der sich daraus ergebende Betrag ist nicht zu kürzen, wenn die Pflegeperson neben der Pflege noch andere Tätigkeiten ausübt und dadurch weitere Rentenanwartschaften erwirbt.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Wiesbaden vom 11. Mai 2016 (berichtigt durch Beschluss des Sozialgerichts Wiesbaden vom 13. Juni 2016) aufgehoben.