FG Hamburg - Urteil vom 22.08.2006
7 K 255/04
Normen:
EStG (1996) § 2a Abs. 1 Nr. 6 ; DBA CAN 1981 Art. 23 Abs. 2 Art. 11 Abs. 4 Art. 6 ;
Fundstellen:
DStRE 2007, 665
EFG 2007, 105

Anwendbarkeit des § 2a Abs. 1 Nr. 6 EStG 1996 im Verhältnis zu Kanada und Auslegung von Art. 11 und Art. 6 DBA-Kanada 1981

FG Hamburg, Urteil vom 22.08.2006 - Aktenzeichen 7 K 255/04

DRsp Nr. 2006/29521

Anwendbarkeit des § 2a Abs. 1 Nr. 6 EStG 1996 im Verhältnis zu Kanada und Auslegung von Art. 11 und Art. 6 DBA-Kanada 1981

1. § 2a Abs. 1 Nr. 6 EStG ist im Verhältnis zu Kanada anwendbar. Die Grundsätze des Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom 21.Februar 2006 (Rs. C-152/03 - Ritter-Coulais, DStR 2006, 362) sind im Verhältnis zu Drittstaaten nicht einschlägig. 2. Zinsen, die eine kanadische Personengesellschaft erhält, an deren Gewinn bzw. Verlust nur deutsche Gesellschafter beteiligt sind, werden gemäß Art. 23 Abs. 2 Buchst. b ii, Art. 11 DBA-Kanada 1981 grundsätzlich nicht von der deutschen Besteuerung freigestellt. Dies gilt auch dann, wenn die kanadische Personengesellschaft ihrerseits nur an ausländischen Personengesellschaften beteiligt ist, die in Kanada belegene Objekte vermieten und Zinsen erzielen. Zinsen sind in diesem Fall grundsätzlich keine Einkünfte aus unbeweglichem Vermögen gemäß Art. 6 DBA-Kanada 1981, die in Deutschland von der Besteuerung freizustellen wären.

Normenkette:

EStG (1996) § 2a Abs. 1 Nr. 6 ; DBA CAN 1981 Art. 23 Abs. 2 Art. 11 Abs. 4 Art. 6 ;

Tatbestand:

Die Beteiligten streiten über die Frage, ob Zinsen aufgrund des DBA-Kanada 1981 in der Bundesrepublik Deutschland besteuert werden können.