FG Hamburg - Beschluss vom 15.01.2008
3 K 118/07
Normen:
EStG § 62 ; EStG § 65 ; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 1 ; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 2 ;
Fundstellen:
EFG 2008, 958

Anwendung der VO [EWG] Nr. 1408/71 auf Bezieher

FG Hamburg, Beschluss vom 15.01.2008 - Aktenzeichen 3 K 118/07

DRsp Nr. 2008/5373

Anwendung der VO [EWG] Nr. 1408/71 auf Bezieher

Beziehen von Arbeitslosengeld II nach Sozialgesetzbuch II unterfallen nicht der VO (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme sozialer Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige.

Normenkette:

EStG § 62 ; EStG § 65 ; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 1 ; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 2 ;

Tatbestand:

I.

Die Beteiligten streiten darum, ob dem Kläger Kindergeld in voller Höhe oder nur zur Hälfte zusteht.

Der Kläger wohnt seit 1987 in Deutschland (vgl. Bl. 111 der Beklagten-Akte), ist deutscher Staatsangehöriger und von Beruf Gabelstaplerfahrer. Seine beiden Kinder (A, geboren ...1985; B, geboren 1987) wohnen mit ihrer Mutter, der geschiedenen Ehefrau des Klägers, in Polen. Der Kläger erhält Arbeitslosengeld II (im Folgenden: ALG II) nach Sozialgesetzbuch II (SGB II). Bis zum Mai 2006 erhielt er den befristeten Zuschlag nach Bezug von Arbeitsgeld gemäß § 24 SGB II, seit dem Juni 2006 erhält er ALG II ohne den Zuschlag (vgl. Bl. 46, 85R, 117 f. d. Beklagten-Akte). Sonstige Einnahmen erzielt er nicht.

Die Kindesmutter erhielt in Polen antragsgemäß Familienleistungen für die Kinder (Bl. 22 f. d. Beklagten-Akte). Nachdem sie ihren entsprechenden Antrag zum 01. Januar 2005 zurückgenommen hatte (Bl. 55 f., 111 d. Beklagten-Akte), wurde die Zahlung der polnischen Familienleistungen eingestellt (vgl. Bl. 28 d. Beklagten-Akte).