BFH - Urteil vom 23.11.2021
VIII R 8/18
Normen:
AO § 39 Abs. 2 Nr. 2, § 179, § 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a; EStG § 20 Abs. 1 Nr. 7, § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a;
Fundstellen:
BFH/NV 2022, 497
DStRE 2022, 370
GmbHR 2022, 648
NZG 2022, 525
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 23.10.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 3000/13

Ausschluss des Abgeltungsteuersatzes nach § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a EStG bei Darlehensgewährung zwischen Personengesellschaften

BFH, Urteil vom 23.11.2021 - Aktenzeichen VIII R 8/18

DRsp Nr. 2022/3684

Ausschluss des Abgeltungsteuersatzes nach § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a EStG bei Darlehensgewährung zwischen Personengesellschaften

1. Ist Gläubigerin der Kapitalerträge eine vermögensverwaltende Personengesellschaft, ist diese als Einkünfteerzielungssubjekt selbst eine "Person" i.S. des § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a EStG. 2. Die Feststellung, dass auf der Ebene der Personengesellschaft gemeinschaftlich vereinnahmte Kapitalerträge gemäß § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a EStG nicht dem gesonderten Steuersatz gemäß § 32d Abs. 1 EStG unterliegen, kann im Rahmen einer gesonderten und einheitlichen Feststellung der Einkünfte gemäß § 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a AO getroffen werden. Es handelt sich um eine verfahrensrechtlich eigenständige Feststellung. 3. Ein Näheverhältnis i.S. des § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a EStG des Gläubigers der Kapitalerträge zu einer Personengesellschaft ist zu bejahen, wenn der Gläubiger eine Beteiligung innehat, die es ihm ermöglicht, seinen Willen in der Gesellschafterversammlung der Personengesellschaft durchzusetzen.

Normenkette:

AO § 39 Abs. 2 Nr. 2, § 179, § 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a; EStG § 20 Abs. 1 Nr. 7, § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a;

Nur der Leitsatz der Entscheidung ist zur Veröffentlichung bestimmt.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg, vom 23.10.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 3000/13
Fundstellen
BFH/NV 2022, 497
DStRE 2022, 370
GmbHR 2022, 648