BAG - Beschluss vom 28.07.2021
10 AZR 397/20 (A)
Normen:
EUV Art. 4 Abs. 3; EUV Art. 51; GRC Art. 20; GRC Art. 47 Abs. 2; GRC Art. 51 Abs. 1 S. 1; AEUV Art. 267; Protokoll über die Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH-Satzung) Art. 23 Abs. 1 S. 1; Verfahrensordnung des Gerichtshofs (EuGHVfO) Art. 54 Abs. 2 S. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a; GG Art. 100 Abs. 1; GG Art. 100 Abs. 2; GG Art. 103 Abs. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1; BVerfGG § 31; ArbGG § 53 Abs. 1 S. 1; ArbGG § 72 Abs. 5; ArbGG § 72 Abs. 6; ZPO § 148; ZPO § 150 S. 1; ZPO § 555; VwGO § 94; FGO § 74; SGG § 144; Bundesmanteltarifvertrag für die Angestellten, gewerblichen Arbeitnehmer und Auszubildenden der Süßwarenindustrie vom 14.05.2007 (BMTV) § 4 Abschn. I Nr. 1, 6, Abschn. II Nr. 1 Buchst. a, b, Abschn. III Nr. 1, 2;
Fundstellen:
AP ZPO _ 148 Nr. 12
AuR 2021, 480
BAGE 175, 296
EzA ZPO 2002 _ 148 Nr. 4
EzA-SD 2021, 14
EzA-SD 2021, 16
NJW 2021, 2678
NZA 2021, 1273
NZA-RR 2021, 632
VersR 2022, 901
Vorinstanzen:
LAG Hamburg, vom 22.07.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Sa 5/20
ArbG Hamburg, vom 03.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Ca 275/19

Aussetzung eines Rechtsstreits wegen präjudizieller Wirkung eines anderen RechtsstreitsPräjudizielle Wirkung der Entscheidungen des EuGH für die Gerichte der MitgliedsstaatenAussetzung eines Verfahrens bei rechtshängigem Vorabentscheidungsverfahren vor dem EuGH in entscheidungserheblichem ParallelprozessAbwägung zwischen Prozessökonomie und Aussetzung des VerfahrensKeine Benachteiligung der Prozessparteien durch Aussetzung des Verfahrens

BAG, Beschluss vom 28.07.2021 - Aktenzeichen 10 AZR 397/20 (A)

DRsp Nr. 2021/12324

Aussetzung eines Rechtsstreits wegen präjudizieller Wirkung eines anderen Rechtsstreits Präjudizielle Wirkung der Entscheidungen des EuGH für die Gerichte der Mitgliedsstaaten Aussetzung eines Verfahrens bei rechtshängigem Vorabentscheidungsverfahren vor dem EuGH in entscheidungserheblichem Parallelprozess Abwägung zwischen Prozessökonomie und Aussetzung des Verfahrens Keine Benachteiligung der Prozessparteien durch Aussetzung des Verfahrens

Ein Rechtsstreit kann in entsprechender Anwendung von § 148 Abs. 1 ZPO ausgesetzt werden, wenn entscheidungserheblich ist, wie Unionsrecht auszulegen ist, und zu dieser Frage bereits ein Vorabentscheidungsverfahren vor dem Gerichtshof der Europäischen Union anhängig ist. Orientierungssätze: 1. Die Vorschrift des § 148 Abs. 1 ZPO ist einer entsprechenden Anwendung zugänglich. Ein Rechtsstreit kann deshalb auch ausgesetzt werden, wenn in einem anderen Verfahren kein Rechtsverhältnis, sondern eine Rechtsfrage zu klären ist, die für die Entscheidung des Rechtsstreits präjudiziell ist (Rn. 19 ff.).