BFH - Urteil vom 05.05.2015
VII R 22/14
Normen:
BranntwMonG a.F. § 132 Abs. 1 Nr. 1; BranntwMonG § 152 Abs. 1 Nr. 1; Richtlinie 92/83/EWG Art. 27 Abs. 1 Buchst. d; Richtlinie 2001/83/EG Art. 1 Nr. 2;
Fundstellen:
BFHE 250, 288
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf , vom 02.04.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 4752/12

Befreiung von zur Herstellung als Arzneimittel zugelassener reiner Alkohol-Wasser-Mischungen von der Branntweinsteuer

BFH, Urteil vom 05.05.2015 - Aktenzeichen VII R 22/14

DRsp Nr. 2015/13150

Befreiung von zur Herstellung als Arzneimittel zugelassener reiner Alkohol-Wasser-Mischungen von der Branntweinsteuer

1. Der Ausschluss als Arzneimittel zugelassener reiner Alkohol–Wasser–Mischungen in § 132 Abs. 1 Nr. 1 BranntwMonG a.F. und § 152 Abs. 1 Nr. 1 BranntwMonG verstößt gegen Art. 27 Abs. 1 Buchst. d der Richtlinie 92/83/EWG. 2. Ein Anspruch, den zur Herstellung solcher Arzneimittel verwendeten Branntwein von der Steuer zu befreien, ergibt sich aus einer unmittelbaren Anwendung des Art. 27 Abs. 1 Buchst. d Richtlinie 92/83/EWG.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 2. April 2014 4 K 4752/12 VBr insoweit aufgehoben, als es sich auf die Herstellung des unter der Zulassungsnummer 1.999.99.99 als Arzneimittel zugelassenen Ethanols 70 % (V/V) bezieht, das an ... geliefert worden ist.

Insoweit wird auch der Steuerbescheid vom 29. Februar 2012 in der Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 23. November 2012 aufgehoben.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat das Hauptzollamt zu tragen.

Die Kosten des finanzgerichtlichen Verfahrens tragen die Klägerin zu 18 % und das Hauptzollamt zu 82 %.

Normenkette:

BranntwMonG a.F. § 132 Abs. 1 Nr. 1; BranntwMonG § 152 Abs. 1 Nr. 1; Richtlinie 92/83/EWG Art. 27 Abs. 1 Buchst. d; Richtlinie 2001/83/EG Art. 1 Nr. 2;

Gründe

I.