BFH - Urteil vom 29.09.2020
VIII R 9/17
Normen:
EStG § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 Satz 1, Abs. 4, Abs. 6 Satz 6, § 43a Abs. 3 Satz 4; AO § 41 Abs. 2, § 42;
Fundstellen:
AG 2021, 403
BB 2021, 1570
BB 2021, 597
BFH/NV 2021, 574
BStBl II 2021, 385
DB 2021, 599
DStR 2021, 525
DStRE 2021, 373
FR 2023, 235
NZG 2021, 846
ZEV 2021, 311
ZIP 2021, 634
ZInsO 2021, 1696
Vorinstanzen:
FG München, vom 17.07.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 1888/16

Begriff der Veräußerung im Sinne von § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 EStGBerücksichtigungsfähigkeit von Verlusten aus der Übertragung wertloser Aktien

BFH, Urteil vom 29.09.2020 - Aktenzeichen VIII R 9/17

DRsp Nr. 2021/3583

Begriff der Veräußerung im Sinne von § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 EStG Berücksichtigungsfähigkeit von Verlusten aus der Übertragung wertloser Aktien

1. Eine Veräußerung i.S. des § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 EStG ist weder von der Höhe der Gegenleistung noch von der Höhe der anfallenden Veräußerungskosten abhängig (Anschluss an BFH-Urteil vom 12.06.2018 – VIII R 32/16, BFHE 262, 74, BStBl II 2019, 221). 2. Die Veräußerung wertloser Aktien stellt grundsätzlich keinen Gestaltungsmissbrauch i.S. des § 42 AO dar, selbst wenn sich der Verkäufer verpflichtet, vom Käufer wertlose Aktien zu kaufen.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts München vom 17.07.2017 – 7 K 1888/16 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

EStG § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 Satz 1, Abs. 4, Abs. 6 Satz 6, § 43a Abs. 3 Satz 4; AO § 41 Abs. 2, § 42;

Gründe

I.