BFH - Urteil vom 20.01.2016
VI R 14/15
Normen:
EStG § 25, § 46 Abs. 4 Satz 1, § 46 Abs. 2 Nr. 1 bis Nr. 7, § 46 Abs. 2 Nr. 8 i.d.F. des JStG 2008; EStDV § 56; AO § 47, § 108 Abs. 3, § 169 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2, § 170 Abs. 1, § 171 Abs. 3; BGB § 130 Abs. 1, § 193; FGO § 54 Abs. 2; ZPO § 222 Abs. 2; VwVfG § 31 Abs. 3 Satz 1;
Fundstellen:
BFHE 252, 396
Vorinstanzen:
FG Thüringen, vom 17.12.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 402/12

Berechnung des Endes der Festsetzungsfrist

BFH, Urteil vom 20.01.2016 - Aktenzeichen VI R 14/15

DRsp Nr. 2016/6038

Berechnung des Endes der Festsetzungsfrist

1. Fällt das Ende der Festsetzungsfrist auf einen Sonntag, einen gesetzlichen Feiertag oder einen Sonnabend, endet sie erst mit dem Ablauf des nächstfolgenden Werktags (2. Januar des Folgejahres). 2. Der Antrag auf Veranlagung nach § 46 Abs. 2 Nr. 8 Satz 2 EStG ist ein Antrag i.S. des § 171 Abs. 3 AO.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Thüringer Finanzgerichts vom 17. Dezember 2014 4 K 402/12 und die Einspruchsentscheidung vom 11. April 2012 sowie der Ablehnungsbescheid vom 12. Januar 2012 aufgehoben und der Beklagte verpflichtet, den Kläger für das Jahr 2007 zur Einkommensteuer zu veranlagen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

EStG § 25, § 46 Abs. 4 Satz 1, § 46 Abs. 2 Nr. 1 bis Nr. 7, § 46 Abs. 2 Nr. 8 i.d.F. des JStG 2008; EStDV § 56; AO § 47, § 108 Abs. 3, § 169 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2, § 170 Abs. 1, § 171 Abs. 3; BGB § 130 Abs. 1, § 193; FGO § 54 Abs. 2; ZPO § 222 Abs. 2; VwVfG § 31 Abs. 3 Satz 1;

Gründe

I. Streitig ist, ob die Festsetzungsfrist nach § 108 Abs. 3 der Abgabenordnung (AO) erst mit dem Ablauf des nächstfolgenden Werktags endet, wenn ihr Ende auf einen Sonntag, einen gesetzlichen Feiertag oder einen Sonnabend fällt.