FG Köln - Urteil vom 20.03.2014
3 K 2518/11
Normen:
GmbHG a.F. § 32a; EStG § 17;

Berücksichtigung eines Gesellschafterdarlehns als Auflösungsverlust nach § 17 Abs. 4 EStG

FG Köln, Urteil vom 20.03.2014 - Aktenzeichen 3 K 2518/11

DRsp Nr. 2014/15662

Berücksichtigung eines Gesellschafterdarlehns als Auflösungsverlust nach § 17 Abs. 4 EStG

Für die Frage, ob ein Gesellschafterdarlehen durch das Gesellschaftsverhältnis veranlasst ist und sein Ausfall zu nachträglichen Anschaffungskosten i. S. des § 17 Abs. 2 Satz 1 EStG führt, ist auch nach Außerkrafttreten des § 32a Abs. 1 a.F. GmbHG die Definition der "Krise der Gesellschaft" weiter nach den Maßstäben des § 32a Abs. 1 a.F. GmbHG zu beurteilen.

Normenkette:

GmbHG a.F. § 32a; EStG § 17;

Tatbestand

Streitig ist, in welcher Höhe im Streitjahr (2009) im Rahmen des Auflösungsverlusts nach § 17 Abs. 4 Satz 1 EStG ein Gesellschafterdarlehen zu berücksichtigen ist.

Der Kläger betrieb ein Gewerbe als Immobilien- und Hausverwalter. 1999 gründete er als alleiniger Gesellschafter die A GmbH in E mit einem Stammkapital von 25.000 EUR. Gegenstand war der Erwerb von Grundstücken zum Zweck der Bebauung oder Sanierung und anschließender Veräußerung. Der Kläger wurde zum alleinigen Geschäftsführer bestellt und vom Verbot des Selbstkontrahierens (§ 181 BGB) befreit. Er erhielt ein Monatsgehalt von umgerechnet 7.158 EUR (=14.000 DM) und jeweils ein weiteres Monatsgehalt als Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Weitere Arbeitnehmer gab es nicht. Die GmbH führte im Wesentlichen zwei große Bauprojekte durch.