BFH - Urteil vom 20.09.2022
IX R 18/21
Normen:
EStG § 17 Abs. 1 S. 1; AO § 42 Abs. 1 S. 1; AO § 42 Abs. 2 S. 1; EStG § 17 Abs. 2 S. 1; AO § 39 Abs. 2 Nr. 1 S. 1; BGB § 125 S. 1; EStG 2017;
Fundstellen:
BB 2023, 213
BFH/NV 2023, 313
DB 2023, 1135
DZWIR 2023, 280
FR 2023, 1042
GmbHR 2023, 248
NZA 2023, 416
NZG 2023, 670
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 06.05.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 1102/20

Berücksichtigungsfähigkeit von Verlusten aus der wechselseitigen Veräußerung von Geschäftsanteilen an einer GmbH im Zuge einer Anteilsrotation bei den Einkünften aus Gewerbebetrieb

BFH, Urteil vom 20.09.2022 - Aktenzeichen IX R 18/21

DRsp Nr. 2023/1457

Berücksichtigungsfähigkeit von Verlusten aus der wechselseitigen Veräußerung von Geschäftsanteilen an einer GmbH im Zuge einer Anteilsrotation bei den Einkünften aus Gewerbebetrieb

Ein "Verlust" i.S. des § 17 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1 EStG, der im Zuge einer Anteilsrotation lediglich wegen der Vereinbarung eines den Wert des veräußerten Anteils krass verfehlenden Kaufpreises entsteht, führt zu einem gesetzlich nicht vorgesehenen Steuervorteil und stellt einen Missbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten des Rechts (§ 42 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1 AO) dar (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 07.12.2010 – IX R 40/09, BFHE 232, 1, BStBl II 2011, 427).

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Sächsischen Finanzgerichts vom 06.05.2021 – 8 K 1102/20 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

EStG § 17 Abs. 1 S. 1; AO § 42 Abs. 1 S. 1; AO § 42 Abs. 2 S. 1; EStG § 17 Abs. 2 S. 1; AO § 39 Abs. 2 Nr. 1 S. 1; BGB § 125 S. 1; EStG 2017;

Gründe

I.