BAG - Urteil vom 27.07.2021
9 AZR 376/20
Normen:
RL 2003/88/EG Art. 7 Abs. 1; ZPO § 253 Abs. 2; ZPO § 254; BUrlG § 1; BUrlG § 3; BUrlG § 11 Abs. 1 S. 1; BGB § 305 Abs. 1 S. 1; BGB § 307 Abs. 1 S. 1; BGB § 611 Abs. 2; BGB § 611a Abs. 2; BV Variable Vergütung v. 19.10.2015 § 5; BV Variable Vergütung v. 29.06.2018 Nr. 4 Buchst. c) S. 3;
Fundstellen:
AP BUrlG _ 11 Nr. 75
ArbRB 2022, 36
AuR 2022, 91
BB 2022, 51
DB 2022, 262
EzA BUrlG _ 11 Nr. 59
EzA-SD 2021, 5
EzA-SD 2021, 6
MDR 2022, 443
NZA 2022, 916
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 21 vom 27.07.2021
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 19.06.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 14 Sa 1335/19
ArbG Frankfurt/Main, vom 05.09.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 26 Ca 8622/18

Bestimmtheitsgebot bei AuskunftsklagenZulässigkeit der StufenklageErfolgsabhängige variable Vergütung als Teil des UrlaubsentgeltsUnwirksamkeit einer zu kurz bemessenen arbeitsvertraglichen Ausschlussfrist

BAG, Urteil vom 27.07.2021 - Aktenzeichen 9 AZR 376/20

DRsp Nr. 2021/11795

Bestimmtheitsgebot bei Auskunftsklagen Zulässigkeit der Stufenklage Erfolgsabhängige variable Vergütung als Teil des Urlaubsentgelts Unwirksamkeit einer zu kurz bemessenen arbeitsvertraglichen Ausschlussfrist

Orientierungssätze: 1. Eine Auskunftsklage, die zur Durchsetzung des Anspruchs auf Urlaubsentgelt erhoben wird, muss nach § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO hinreichend klar erkennen lassen, auf welche Urlaubstage als Klagegrund sich der Antrag bezieht, worüber Auskunft erteilt werden soll und für welchen Referenzzeitraum der Auskunftsanspruch geltend gemacht wird (Rn. 16). 2. Nach Art. 7 Abs. 1 der Richtlinie 2003/88/EG ist dem Arbeitnehmer für die Dauer des Jahresurlaubs das gewöhnliche Arbeitsentgelt weiter zu gewähren. Fortzuzahlen sind auch diejenigen Bestandteile des Gesamtentgelts, die an seine persönliche und berufliche Stellung anknüpfen. Entscheidend ist, dass ein innerer Zusammenhang zwischen dem Entgeltbestandteil und der Erfüllung der arbeitsvertraglichen Aufgaben besteht (Rn. 32).