BFH vom 25.10.1979
II R 102/77
Normen:
BGB § 873, § 878 ; GrEStG (1940) § 9 ; GrEStG Hessen § 9 ; ZVG § 9, § 37, § 48, § 66 ;
Fundstellen:
BFHE 129, 205
BStBl II 1980, 130

BFH - 25.10.1979 (II R 102/77) - DRsp Nr. 1997/14369

BFH, vom 25.10.1979 - Aktenzeichen II R 102/77

DRsp Nr. 1997/14369

»Die Grunderwerbsteuerbefreiung des § 9 GrEStG Hessen ( = § 9 GrEStG 1940) steht demjenigen nicht zu, der im Zwangsversteigerungsverfahren nicht Beteiligter kraft eines Anspruchs mit Recht auf Befriedigung aus dem Grundstück (§ 9 ZVG) sein kann. Der Umstand, daß die Einigung über die Bestellung eines Grundpfandrechts für den Eigentümer und den Rechtserwerber nach § 873 Abs. 2 BGB bindend geworden und gemäß § 878 BGB die Erklärung des Eigentümers durch spätere Verfügungsbeschränkung nicht unwirksam wird, rechtfertigt nicht die Gleichstellung des Rechtserwerbers mit einem Grundpfandgläubiger.«

Normenkette:

BGB § 873, § 878 ; GrEStG (1940) § 9 ; GrEStG Hessen § 9 ; ZVG § 9, § 37, § 48, § 66 ;

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) erwarb aufgrund notariell beurkundeten Kaufvertrages vom 28. Mai 1975 und Ergänzung hierzu vom 14. Juli 1975 ein Grundstück mit darauf errichtetem Eigenheim um 172.900 DM. Der Kaufpreis sollte u.a. durch Aufrechnung mit einer dem Kläger gegenüber der Verkäuferin zustehenden Forderung getilgt werden. In der Urkunde beantragte der Kläger Grunderwerbsteuerbefreiung nach § 9 Abs. 1 und 3 des Grunderwerbsteuergesetzes Hessen (GrEStG Hessen).