BFH - Urteil vom 08.04.1986
VIII R 260/82
Normen:
AO (1977) § 236 ; EStG (1979) § 20 Abs. 1 Nr. 8, Abs. 3, § 21a;
Fundstellen:
BFHE 146, 408
BStBl II 1986, 557
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG,

BFH - Urteil vom 08.04.1986 (VIII R 260/82) - DRsp Nr. 1996/12150

BFH, Urteil vom 08.04.1986 - Aktenzeichen VIII R 260/82

DRsp Nr. 1996/12150

»Prozeßzinsen auf erstattete Grunderwerbsteuer sind Einnahmen aus Kapitalvermögen (Zinsen aus sonstigen Kapitalforderungen jeder Art) und keine Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.«

Normenkette:

AO (1977) § 236 ; EStG (1979) § 20 Abs. 1 Nr. 8, Abs. 3, § 21a;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) sind Eheleute, die zur Einkommensteuer zusammen veranlagt werden. Die Kläger erwarben im Jahre 1970 ein Eigenheimgrundstück (Reihenhaus). Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt -FA-) setzte im Jahre 1977 (wegen Aufgabe des steuerbegünstigten Zwecks) gegen die Kläger Grunderwerbsteuer fest. Der II. Senat des Bundesfinanzhofs (BFH) hat mit Urteil vom 3. Oktober 1979 II R 5/78 (BFHE 128, 554, BStBl II 1980, 15) die gegen die Kläger erlassenen Grunderwerbsteuerbescheide aufgehoben.

Das FA erließ daraufhin am 4. Februar 1980 Zinsbescheide und zahlte an die Kläger gemäß § 236 der Abgabenordnung (AO 1977) Prozeßzinsen auf Erstattungsbeträge in Höhe von insgesamt 1.560 DM. Diesen Betrag rechnete das FA den von den Klägern erklärten Einkünften aus Kapitalvermögen hinzu und setzte mit Bescheid vom 13. Mai 1982 die Einkommensteuer für das Streitjahr 1980 auf 32.854 DM fest.