BFH - Urteil vom 14.07.2004
I R 16/03
Normen:
KStG (a.F.) § 8 Abs. 3 S. 2 § 27 Abs. 1 § 27 Abs. 3 S. 2 § 30 § 41 Abs. 1 § 44 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2004, 2286
BFH/NV 2004, 1601
BFHE 2007, 147
BStBl II 2004, 1010
DB 2004, 2249
DStRE 2004, 1286
GmbHR 2004, 1402
NZG 2004, 1176
Vorinstanzen:
FG Nürnberg, vom 09.04.2002 - Vorinstanzaktenzeichen I 139/99

BFH - Urteil vom 14.07.2004 (I R 16/03) - DRsp Nr. 2004/15867

BFH, Urteil vom 14.07.2004 - Aktenzeichen I R 16/03

DRsp Nr. 2004/15867

»Eine andere Ausschüttung i.S. des § 27 Abs. 3 Satz 2 KStG a.F. setzt eine Vermögensminderung (verhinderte Vermögensmehrung) bei einer Kapitalgesellschaft voraus, die sich zusätzlich durch einen tatsächlichen Mittelabfluss realisiert hat. Dies gilt auch im Falle verdeckter Gewinnausschüttungen.«

Normenkette:

KStG (a.F.) § 8 Abs. 3 S. 2 § 27 Abs. 1 § 27 Abs. 3 S. 2 § 30 § 41 Abs. 1 § 44 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Streitig ist, ob für eine verdeckte Gewinnausschüttung (vGA) aufgrund der Wertberichtigung einer Forderung die Ausschüttungsbelastung herzustellen ist.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), eine GmbH, betrieb Textilhandelsgeschäfte und Handelsvertretungen. Seit 1987 führte die Klägerin für ihre alleinige Gesellschafterin und Geschäftsführerin, Frau A, ein Verrechnungskonto. Dies wies vom 31. Dezember 1987 bis zum 31. Dezember 1994 Aktivbestände zwischen rd. 340 000 DM und 1,3 Mio. DM aus. Sicherheiten wurden der Klägerin nicht gegeben.

In der Bilanz zum 31. Dezember des Streitjahres 1995 wurde die Forderung um 963 905,66 DM wertberichtigt. Danach verblieb ein Ansatz von 320 000 DM. In gleicher Höhe bestand eine Pensionsverpflichtung der Klägerin gegenüber Frau A. Den Betrag dieser Wertberichtigung rechnete die Klägerin als "nicht abziehbare Aufwendungen" dem Gewinn wieder hinzu.