BFH - Urteil vom 14.07.2004
IX R 13/01
Normen:
AO (1977) § 363 Abs. 2 S. 2 ; EStG (1997) § 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 lit. b, Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 2004, 2062
BFH/NV 2004, 1437
BFHE 206, 316
BStBl 2005, 125
DB 2004, 2029
DStR 2004, 1599
wistra 2004, 435
Vorinstanzen:
FG Thüringen, vom 13.12.2000 - Vorinstanzaktenzeichen III 1121/00

BFH - Urteil vom 14.07.2004 (IX R 13/01) - DRsp Nr. 2004/14065

BFH, Urteil vom 14.07.2004 - Aktenzeichen IX R 13/01

DRsp Nr. 2004/14065

»1. Hat das FA trotz der nach § 363 Abs. 2 Satz 2 AO 1977 eingetretenen Verfahrensruhe eine Einspruchsentscheidung erlassen, so kommt eine isolierte Aufhebung der Einspruchsentscheidung durch das FG dann nicht in Betracht, wenn der Kläger vor dem FG über die Aufhebung der Einspruchsentscheidung hinaus eine materiell-rechtliche Entscheidung in der Sache beantragt. 2. Aufgrund des Urteils des BVerfG vom 9. März 2004 2 BvL 17/02 (HFR 2004, 471) sind in den Jahren 1997 und 1998 entstandene Spekulationsverluste aus Wertpapiergeschäften steuerrechtlich nicht zu berücksichtigen.«

Normenkette:

AO (1977) § 363 Abs. 2 S. 2 ; EStG (1997) § 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 lit. b, Abs. 3 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) werden als Eheleute zur Einkommensteuer zusammen veranlagt. Sie erzielten im Streitjahr (1998) neben Einkünften aus Gewerbebetrieb, selbständiger und nicht selbständiger Arbeit Spekulationsverluste aus Wertpapiergeschäften von insgesamt 30 698 DM. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) lehnte es ab, die Spekulationsverluste im Streitjahr einkommensmindernd zu berücksichtigen.