BFH - Urteil vom 16.05.2001
I R 102/00
Normen:
EStG (1990 i.d.F. des StMBGStMBG) § 20 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 S. 1 Nr. 4, S. 2, Abs. 4, § 34c Abs. 1, § 52 Abs. 1; DBA-USA Art. 23 Abs. 2 lit. b Doppelbuchst. aa; GG Art. 20 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 2001, 2046
BB 2002, 440
BFHE 195, 344
BStBl II 2001, 710
DB 2001, 2076
DStR 2001, 1652
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen,

BFH - Urteil vom 16.05.2001 (I R 102/00) - DRsp Nr. 2001/12297

BFH, Urteil vom 16.05.2001 - Aktenzeichen I R 102/00

DRsp Nr. 2001/12297

»1. Der Anwendung von § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 Buchst. a i.V.m. Satz 2 EStG 1990/1994 auf eine auf Jahre vor 1994 entfallende sog. Marktrendite von Optionsanleihen verstößt nicht gegen das verfassungsrechtliche Rückwirkungsverbot. 2. Der Sparer-Freibetrag gemäß § 20 Abs. 4 EStG 1990 ist sowohl bei der Ermittlung der inländischen Einkünfte aus Kapitalvermögen als auch bei der Ermittlung der ausländischen Kapitaleinkünfte im Rahmen des § 34c Abs. 1 EStG 1990 zu berücksichtigen. Maßstab für die Aufteilung des Sparer-Freibetrags ist das Verhältnis der ausländischen zu den inländischen Einkünften aus Kapitalvermögen.«

Normenkette:

EStG (1990 i.d.F. des StMBGStMBG) § 20 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 S. 1 Nr. 4, S. 2, Abs. 4, § 34c Abs. 1, § 52 Abs. 1; DBA-USA Art. 23 Abs. 2 lit. b Doppelbuchst. aa; GG Art. 20 Abs. 3 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) wurden als Eheleute zusammen zur Einkommensteuer 1994 veranlagt. Der Kläger erzielte im Streitjahr 1994 Einnahmen aus Kapitalvermögen in Höhe von 26 246 DM, wovon 1 118 DM aus den USA stammten. Die erklärten Werbungskosten in Höhe von 10 399 DM betrafen allein die inländischen Einnahmen. Auf die ausländischen Einkünfte zahlte der Kläger ausländische Steuern in Höhe von 167 DM.