BFH - Urteil vom 18.02.1997
VIII R 33/95
Normen:
AO (1977) § 30a § 93 Abs. 1 § 194 Abs. 3 § 208 Abs. 1 ; EStG (1993) § 20 Abs. 1 Nr. 7 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 1997, 1509
BFHE 183, 45
BStBl II 1997, 499
DB 1997, 1257
DStR 1997, 961
DStZ 1997, 568
DStZ 1998, 51
NVwZ 1997, 1040
Vorinstanzen:
FG München,

BFH - Urteil vom 18.02.1997 (VIII R 33/95) - DRsp Nr. 1997/4586

BFH, Urteil vom 18.02.1997 - Aktenzeichen VIII R 33/95

DRsp Nr. 1997/4586

»1. Die Besteuerung und Erhebung der im Veranlagungszeitraum 1993 erzielten Kapitaleinkünfte i. S. von § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG 1993 verstößt nicht gegen das GG. 2. § 30a AO 1977 ist verfassungskonform einschränkend in der Weise auszulegen, daß er der von Art. 3 Abs. 1 GG gebotenen gleichmäßigen Erhebung der Steuer auf Zinseinkünfte nicht entgegensteht. Die Regelungen des § 30a Abs. 1, 2, 4 und 5 AO 1977 haben lediglich rechtsbestätigenden Charakter. § 30a Abs. 3 AO 1977 hindert nicht die Fertigung und Auswertung von Kontrollmitteilungen anläßlich einer Außenprüfung bei Kreditinstituten, wenn hierfür ein "hinreichend begründeter Anlaß" besteht. 3. Aufgrund des ihm zukommenden Prognose- und Einschätzungsspielraums durfte der Gesetzgeber des "Zinsabschlaggesetzes" vom 9. November 1992 (BGBl I 1992, 1853, BStBl I 1992, 682) jedenfalls zunächst einmal die Erwartung hegen, daß die von ihm getroffenen "Nachbesserungsmaßnahmen" zur Beseitigung des vom BVerfG (vgl. Urteil vom 27. Juni 1991 2 BvR 1493/89, BVerfGE 84, 239, BStBl II 1991, 654) für frühere Veranlagungszeiträume beanstandeten Steuererhebungsdefizits geeignet und ausreichend erscheinen würden.«

Normenkette:

AO (1977) § 30a § 93 Abs. 1 § 194 Abs. 3 § 208 Abs. 1 ; EStG (1993) § 20 Abs. 1 Nr. 7 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ;

Gründe:

A.