BFH - Urteil vom 19.03.1997
I R 7/96
Normen:
AO (1977) §§ 227, 233a ;
Fundstellen:
BB 1997, 1298
BStBl II 1997, 446
DB 1997, 1450
DStR 1997, 965
DStZ 1997, 576
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 19.03.1997 (I R 7/96) - DRsp Nr. 1997/4738

BFH, Urteil vom 19.03.1997 - Aktenzeichen I R 7/96

DRsp Nr. 1997/4738

»1. Es ist sachlich nicht unbillig, Zinsen gemäß § 233a AO 1977 zu erheben, wenn die verspätete Festsetzung der Steuer auf einer durch das Finanzamt verzögerten Veranlagung beruht. 2. Es ist Sinn und Zweck des § 233a AO 1977, den Zinsvorteil des Steuerpflichtigen und den Zinsnachteil des Steuergläubigers auszugleichen, ohne daß es auf eine konkrete Berechnung der tatsächlich eingetretenen Zinsvor- und -nachteile ankommt.«

Normenkette:

AO (1977) §§ 227, 233a ;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine GmbH, die ihre Körperschaftsteuererklärung 1989 erst am 19. Dezember 1990 beim Beklagten und Revisionsbeklagten (Finanzamt --FA--) einreichte. Der Sachbearbeiter des FA fertigte am 18. Februar 1991 einen Bescheidsentwurf, der aber nicht bekanntgegeben wurde. Ein Körperschaftsteuerbescheid 1989 erging erst am 28. August 1992. In ihm wurde eine Abschlußzahlung über 23530 DM festgesetzt. Gleichzeitig setzte das FA Zinsen in Höhe von 2115 DM gemäß § 233a der Abgabenordnung (AO 1977) fest.