BFH - Urteil vom 23.09.1999
IV R 4/98
Normen:
EStG § 4 a Abs. 1 S. 2 Nr. 1 ; EStDV § 8c, § 51 Abs. 1 Nr. 1 lit. b; EStDV § 8b; AO (1977) § 171 Abs. 10 ; FGO § 74 ;
Fundstellen:
BB 2000, 85
BFH/NV 2000, 367
BFHE 190, 328
BStBl II 2000, 5
DB 2000, 75
DStR 2000, 71
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 23.09.1999 (IV R 4/98) - DRsp Nr. 2000/541

BFH, Urteil vom 23.09.1999 - Aktenzeichen IV R 4/98

DRsp Nr. 2000/541

»1. Die für einen reinen Forstbetrieb mögliche Umstellung eines mit dem Kalenderjahr übereinstimmenden Wirtschaftsjahrs auf das Wirtschaftsjahr vom 1. Oktober bis 30. September des Folgejahrs (sog. Forstwirtschaftsjahr) ist nur im Einvernehmen mit dem FA zulässig. 2. Die Versagung der Zustimmung für die Umstellung des Wirtschaftsjahrs auf einen vom Kalenderjahr abweichenden Zeitraum ist eine Ermessensentscheidung, die das FA durch einen selbständig anfechtbaren Verwaltungsakt ausspricht; dieser ist Grundlagenbescheid für das Veranlagungsverfahren i.S. des § 171 Abs. 10 AO 1977

Normenkette:

EStG § 4 a Abs. 1 S. 2 Nr. 1 ; EStDV § 8c, § 51 Abs. 1 Nr. 1 lit. b; EStDV § 8b; AO (1977) § 171 Abs. 10 ; FGO § 74 ;

Gründe:

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) wurden im Streitjahr 1995 zur Einkommensteuer zusammenveranlagt. Der Kläger erzielte u.a. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft und ermittelte seine forstwirtschaftlichen Einkünfte durch Einnahmen-Überschußrechnung nach § 4 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG) für das Kalenderjahr. Mit Vertrag vom 27. Dezember 1995 veräußerte der Kläger 3,2886 ha Wald und 0,1769 ha landwirtschaftlicher Nutzflächen für insgesamt 30 000 DM.