BFH - Urteil vom 25.02.1997
VII R 15/96
Normen:
AO (1977) § 240 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BB 1997, 1574
BFH/NV 1998, 17
BFHE 182, 480
BStBl II 1998, 2
DStR 1997, 1324
DStZ 1997, 726
NJW 1997, 3048
Vorinstanzen:
FG München,

BFH - Urteil vom 25.02.1997 (VII R 15/96) - DRsp Nr. 1997/5029

BFH, Urteil vom 25.02.1997 - Aktenzeichen VII R 15/96

DRsp Nr. 1997/5029

»Der Begriff "Steuer" in § 240 Abs. 1 Satz 1 AO 1977 erfaßt nicht Geldbeträge, die in einem Haftungsbescheid gegen den Haftungsschuldner festgesetzt sind. Demgemäß entstehen bei Nichtentrichtung des Haftungsbetrags bei Fälligkeit keine Säumniszuschläge.«

Normenkette:

AO (1977) § 240 Abs. 1 S. 1;

Gründe:

Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) war als Geschäftsführer einer GmbH mit auf die §§ 69 und 71 der Abgabenordnung (AO 1977) gestützten Haftungsbescheid wegen der von der GmbH geschuldeten Umsatzsteuer 1982 in Anspruch genommen worden. Da der Kläger die laut Zahlungsaufforderung spätestens bis zum 7. Oktober 1986 an die Finanzkasse zu entrichtende Haftungsschuld erst zwischen Juli 1987 und Juli 1990 bezahlt hat, sind nach Auffassung des Beklagten und Revisionsklägers (Finanzamt --FA--) Säumniszuschläge angefallen. Mit Abrechnungsbescheid vom 3. November 1993 hat das FA festgestellt, daß der Kläger wegen verspäteter Entrichtung der Haftungsschuld zur Umsatzsteuer 1982 Säumniszuschläge in Höhe von ... DM verwirkt hat. Gegen diese Entscheidung hat der Kläger mit Zustimmung des FA Sprungklage beim Finanzgericht (FG) eingelegt (§ 45 Abs. 1 Satz 1 der Finanzgerichtsordnung -- FGO --).