BFH - Urteil vom 25.04.2001
I R 22/00
Normen:
AO (1977) § 55 Abs. 1 Nr. 4, § 61 Abs. 3, § 63 Abs. 2, § 175 Abs. 1 S. 2; GmbHG § 54 Abs. 3 ; BGB § 71 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BB 2001, 1518
BFH/NV 2001, 1161
BFHE 194, 354
BStBl II 2001, 518
DB 2001, 1538
GmbHR 2001, 740
NJW-RR 2002, 318
Vorinstanzen:
FG Berlin,

BFH - Urteil vom 25.04.2001 (I R 22/00) - DRsp Nr. 2001/10338

BFH, Urteil vom 25.04.2001 - Aktenzeichen I R 22/00

DRsp Nr. 2001/10338

»1. Geändert i.S. des § 61 Abs. 3 Satz 1 AO 1977 ist die Bestimmung über die Vermögensbindung in der Satzung einer GmbH oder eines eingetragenen Vereins erst dann, wenn das Änderungsverfahren durch die Eintragung der Satzungsänderung im Handels- bzw. Vereinsregister abgeschlossen ist. 2. § 61 Abs. 3 Satz 2 AO 1977 schließt die Anwendung der Vorschriften über die Festsetzungsverjährung nicht aus.«

Normenkette:

AO (1977) § 55 Abs. 1 Nr. 4, § 61 Abs. 3, § 63 Abs. 2, § 175 Abs. 1 S. 2; GmbHG § 54 Abs. 3 ; BGB § 71 Abs. 1 S. 1;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) --eine GmbH-- war zunächst vom Beklagten und Revisionsbeklagten (Finanzamt --FA--) wegen Verfolgung gemeinnütziger Zwecke für die Jahre 1987 bis 1990 (Streitjahre) von der Körperschaftsteuer freigestellt worden. Am 16. Dezember 1992 beschloss die Gesellschafterversammlung der Klägerin, den Gesellschaftsvertrag neu zu fassen und dabei u.a. auch die bisherige Regelung im Vertrag zu streichen, nach der bei Auflösung der Gesellschaft oder Wegfall ihres satzungsmäßigen Zwecks das Gesellschaftsvermögen für steuerbegünstigte Zwecke zu verwenden war. Die Neufassung des Gesellschaftsvertrages wurde am 2. Februar 1993 in das Handelsregister eingetragen.