BFH - Urteil vom 28.04.1993
I R 19/90
Normen:
KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 1, § 5 Abs. 2 Nr. 3, Abs. 3 Nr. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 1; Richtlinie 69/335/EWG Art. 4 Abs. 1 Buchst. b, c;
Fundstellen:
BB 1993, 1728
BFHE 171, 348
BStBl II 1993, 762
Vorinstanzen:
Hessisches Finanzgericht,

BFH - Urteil vom 28.04.1993 (I R 19/90) - DRsp Nr. 1996/9777

BFH, Urteil vom 28.04.1993 - Aktenzeichen I R 19/90

DRsp Nr. 1996/9777

»Wird innerhalb einer schon vorher bestehenden GmbH & Co. KG ein Komplementäranteil (teilweise) in einen Kommanditanteil umgewandelt, so kann der Ersterwerb des Kommanditanteils dann nicht der Gesellschaftsteuer unterworfen werden, wenn und soweit die dem Kommanditanteil zugrunde liegenden Einlagen bereits früher der Gesellschaftsteuer unterworfen waren.«

Normenkette:

KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 1, § 5 Abs. 2 Nr. 3, Abs. 3 Nr. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 1; Richtlinie 69/335/EWG Art. 4 Abs. 1 Buchst. b, c;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist eine GmbH & Co. KG. An ihr waren seit dem 01.03.1971 die V-GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin und V als Kommanditist beteiligt. Am 15.08.1973 trat die V-KG als weitere Kommanditistin in die Klägerin ein. Am 14.09.1976 wurde der Kommanditanteil des V in die Beteiligung eines persönlich haftenden Gesellschafters umgewandelt. Damals betrug die Festeinlage der V-GmbH 50.000 DM, die Festeinlage des V 2,8 Mio DM und die Kommanditeinlage der V-KG 7 Mio DM. Soweit mit diesen Vorgängen ein Ersterwerb von Gesellschaftsrechten i.S. des § 2 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 5 Abs. 2 Nr. 3 und § 6 Abs. 1 Nr. 1 des Kapitalverkehrsteuergesetzes (KVStG) 1972 verbunden war, wurde die Klägerin bestandskräftig zur Gesellschaftsteuer veranlagt.