BFH - Urteil vom 11.02.1998
I R 62/97
Normen:
EStG § 5 ; HGB § 249 Abs. 1 Satz 1;
Fundstellen:
BB 1998, 1730
BB 1998, 2155
BFH/NV 1998, 1294
BFHE 186, 22
BStBl II 1998, 658
DB 1998, 1694
DStZ 1998, 766
NJW-RR 1998, 1510
WM 1998, 1921
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen,

Drohverlustrückstellung wegen Kontokorrentkredits

BFH, Urteil vom 11.02.1998 - Aktenzeichen I R 62/97

DRsp Nr. 1998/16993

Drohverlustrückstellung wegen Kontokorrentkredits

»Sagt ein Kreditinstitut einem Kreditnehmer einen Kontokorrentkredit zu, so könnten sich drohende Verluste in der Höhe der noch nicht ausgeschöpften Kreditlinie nur ergeben, wenn der Bankkunde --aus der Sicht des Bilanzstichtags-- die Kreditlinie künftig tatsächlich ausschöpfen und nicht wieder auf den zum Bilanzstichtag bestehenden Saldo zurückführen wird bzw. aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation nicht mehr zurückführen kann und das Kreditinstitut über keine ausreichenden Sicherheiten mehr zur Abdeckung des künftigen Kreditrisikos verfügt.«

Normenkette:

EStG § 5 ; HGB § 249 Abs. 1 Satz 1;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), eine Sparkasse, erteilte der Fa. R. mit Schreiben vom 6. Mai 1980 eine Kontokorrentkreditzusage in Höhe von 1 Mio. DM. Ferner sagte sie der Fa. S. mit Vereinbarung vom 5. August 1987 ein Kontokorrentlimit in Höhe von 3,2 Mio. DM zu. Die Kontokorrentkredite waren jeweils jederzeit fristlos kündbar. An dem Risiko des der S. erteilten Kredites war die N.-Bank mit 50 % beteiligt.

Die bezeichneten Kontokorrentkredite wurden zum Bilanzstichtag 31. Dezember 1987 bzw. bei Aufstellung der Bilanz am 31. März 1988 wie folgt in Anspruch genommen:

Kreditengagement S. Kreditengagement R.

per per per per

31.12.1987 31.3.1988 31.12.1987 31.3.1988

Kontokorrent-