BFH - Urteil vom 20.10.2016
VIII R 55/13
Normen:
EStG a.F. § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4; EStG § 20 Abs. 1 Nr. 11, Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Buchst. a, Abs. 4 Satz 5, § 22 Nr. 3, § 23 Abs. 3 Satz 7, 9 und 10, § 32d Abs. 4, § 52a Abs. 10 Satz 3 und Abs. 11 Satz 6;
Fundstellen:
BFHE 256, 56
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 28.08.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 35/13

Ertragsteuerliche Behandlung des im Rahmen von Optionsgeschäften vom Stillhalter gezahlten Barausgleichs

BFH, Urteil vom 20.10.2016 - Aktenzeichen VIII R 55/13

DRsp Nr. 2017/1283

Ertragsteuerliche Behandlung des im Rahmen von Optionsgeschäften vom Stillhalter gezahlten Barausgleichs

1. Bei Optionsgeschäften führt der im Rahmen des Basisgeschäfts gezahlte Barausgleich vor Einführung der Abgeltungsteuer sowohl beim Stillhalter als auch beim Optionsinhaber zu Einkünften aus Termingeschäften nach § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 EStG a.F. 2. Der Barausgleich ist beim Stillhalter auch nach Einführung der Abgeltungsteuer als Verlust aus einem Termingeschäft nach § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Buchst. a EStG abzugsfähig (entgegen BMF-Schreiben vom 9. Oktober 2012 IV C 1–S 2252/10/10013, BStBl I 2012, 953, zuletzt geändert durch BMF-Schreiben vom 18. Januar 2016 IV C 1–S 2252/08/10004:017, 2015/0468306, BStBl I 2016, 85, Rz 26 und 34).

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Niedersächsischen Finanzgerichts vom 28. August 2013 2 K 35/13 aufgehoben.

Der Einkommensteuerbescheid für 2009 vom 2. Dezember 2010 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 11. Februar 2013 wird dahingehend abgeändert, dass bei den Einkünften des Klägers aus Kapitalvermögen i.S. des § 20 Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes negative Kapitalerträge in Höhe von 19.299 € zu berücksichtigen sind.