BFH - Urteil vom 30.09.2020
I R 37/17
Normen:
DBA-Schweiz 1971/2002 Art. 15a Abs. 2 Satz 2, Art. 24 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 Buchst. d; GG Art. 20 Abs. 3; AO § 2 Abs. 2 Satz 1; KonsVerCHEV § 8 Abs. 1 Satz 3, Abs. 5 Satz 2; FGO § 53 Abs. 2, § 120 Abs. 1 Satz 1; ZPO § 174;
Fundstellen:
BB 2021, 931
BFH/NV 2021, 698
DB 2021, 827
DStR 2021, 782
DStRE 2021, 502
IStR 2021, 369
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 06.04.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 3729/16

Ertragsteuerliche Behandlung von Arbeitseinkommen nach dem DBA-Schweiz 1971/2010Begriff des Nichtrückkehrtages im Sinne von Art. 15a Abs. 2 S. 2 DBA-Schweiz 1971/2002

BFH, Urteil vom 30.09.2020 - Aktenzeichen I R 37/17

DRsp Nr. 2021/5031

Ertragsteuerliche Behandlung von Arbeitseinkommen nach dem DBA-Schweiz 1971/2010 Begriff des Nichtrückkehrtages im Sinne von Art. 15a Abs. 2 S. 2 DBA-Schweiz 1971/2002

Tage, an denen der Steuerpflichtige von einer Geschäftsreise aus dem Drittland tatsächlich an seinen Wohnsitz zurückkehrt, gehören nicht zu den Nichtrückkehrtagen i.S. des Art. 15a Abs. 2 Satz 2 DBA-Schweiz 1971/2002. Entsprechendes gilt für Geschäftsreisen an Wochenend- und Feiertagen, sofern die Arbeit an diesen Tagen nicht ausdrücklich im Arbeitsvertrag vereinbart ist und der Arbeitgeber für die an diesen Tagen geleistete Arbeit weder einen anderweitigen Freizeitausgleich noch ein zusätzliches Entgelt gewährt, sondern lediglich die Reisekosten übernimmt. Die anders lautenden Regelungen des § 8 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 5 Satz 2 KonsVerCHEV vom 20.12.2010 verstoßen gegen den Grundsatz des Vorrangs des Gesetzes (Art. 20 Abs. 3 GG).

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg, vom 06.04.2017 – 3 K 3729/16 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

DBA-Schweiz 1971/2002 Art. 15a Abs. 2 Satz 2, Art. 24 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 Buchst. d; GG Art. 20 Abs. 3; AO § 2 Abs. 2 Satz 1; KonsVerCHEV § 8 Abs. 1 Satz 3, Abs. 5 Satz 2; FGO § 53 Abs. 2, § 120 Abs. 1 Satz 1; ZPO § 174;

Gründe

I.