BFH - Urteil vom 06.05.2020
X R 8/19
Normen:
EStG a.F. § 22a Abs. 1 Satz 1, Abs. 5 Sätze 1, 3 und 4; BGB § 278 Satz 1;
Fundstellen:
BB 2020, 2265
BB 2020, 2591
BFH/NV 2020, 1361
BStBl II 2021, 521
CR 2020, 776
DB 2020, 2111
DStRE 2020, 1364
Vorinstanzen:
FG Berlin-Brandenburg, vom 19.02.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 5117/17

Festsetzung eines Verspätungsgeldes gemäß § 22a Abs. 5 EStG wegen fehlerhafter Übermittlung von Rentenbezugsmitteilungen an die ZfA

BFH, Urteil vom 06.05.2020 - Aktenzeichen X R 8/19

DRsp Nr. 2020/14137

Festsetzung eines Verspätungsgeldes gemäß § 22a Abs. 5 EStG wegen fehlerhafter Übermittlung von Rentenbezugsmitteilungen an die ZfA

1. Die fristgerechte, aber inhaltlich fehlerhafte Übermittlung von Rentenbezugsmittei-lungen an die ZfA rechtfertigt nicht die Festsetzung eines Verspätungsgeldes gemäß § 22a Abs. 5 EStG, sofern die Mitteilungen für die Finanzverwaltung zum Zwecke der Besteuerung der Alterseinkünfte verarbeitungsfähig sind (Anschluss an Senatsurteil vom 20.02.2019 – X R 28/17, BFHE 264, 165, BStBl II 2019, 430, Rz 72 ff.). 2. Ein Unternehmer, der eine auf die Verhältnisse des Mitteilungspflichtigen zugeschnit-tene Software konkret für die Übermittlung von Rentenbezugsmitteilungen herstellt, ist —anders als beim Vertrieb von Standardsoftware— insoweit dessen Erfüllungsgehilfe (Anschluss an Senatsurteil vom 20.02.2019 – X R 29/16, BFHE 264, 154, BStBl II 2019, 425, Rz 37 ff.).

Tenor

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg vom 19.02.2019 – 5 K 5117/17 aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht Berlin-Brandenburg zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

EStG a.F. § 22a Abs. 1 Satz 1, Abs. 5 Sätze 1, 3 und 4; BGB § 278 Satz 1;

Gründe

I.