BFH - Urteil vom 15.06.2005
II R 67/04
Normen:
BewG § 68 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 S. 1 Nr. 2 ; ArbStättV § 15 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 ;
Fundstellen:
BB 2005, 1670
BFH/NV 2005, 1668
BFHE 210, 52
BStBl II 2005, 688
DB 2005, 1833
DStRE 2005, 960
Vorinstanzen:
FG Rheinland-Pfalz, vom 23.09.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 3118/99

Gebäude trotz Überschreitens des Grenzwerts für den Lärmpegel nach der ArbStättV

BFH, Urteil vom 15.06.2005 - Aktenzeichen II R 67/04

DRsp Nr. 2005/10555

Gebäude trotz Überschreitens des Grenzwerts für den Lärmpegel nach der ArbStättV

»Einem Bauwerk fehlt die Eigenschaft, einen mehr als nur vorübergehenden Aufenthalt von Menschen zu gestatten, nicht schon deshalb, weil in ihm ein Lärmpegel herrscht, der den Grenzwert nach § 15 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 ArbStättV überschreitet (Klarstellung zum BFH-Urteil vom 30. Januar 1991 II R 48/88, BFHE 163, 236, BStBl II 1991, 618).«

Normenkette:

BewG § 68 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 S. 1 Nr. 2 ; ArbStättV § 15 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) betreibt auf eigenem Grund in einem Konglomerat aus mehreren Bauwerken eine Zementfabrikation. Hinsichtlich einiger dieser Bauwerke --nämlich derjenigen, die die Kohlen-, Roh- und Zementmühlen sowie die Trockner- und Brecheranlagen umschließen-- beantragte die Klägerin auf den 1. Januar 1998 eine fehlerbeseitigende Wertfortschreibung dahin gehend, diese Bauwerke nicht mehr als Gebäude zu erfassen, da es sich nach den Grundsätzen des Urteils des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 30. Januar 1991 II R 48/88 (BFHE 163, 236, BStBl II 1991, 618) um Betriebsvorrichtungen handele. In den Bauwerken werde nämlich die arbeitsschutzrechtliche Höchstgrenze für den Schallpegel gemäß § 15 Abs. 1 Nr. 3 der Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) vom 20. März 1975 (BGBl I, 729) überschritten.