BGH - Urteil vom 28.07.2021
1 StR 519/20
Normen:
AO § 370 Abs. 1 Nr. 1; StGB § 73e Abs. 1 S. 2; EGStGB Art. 316j Nr. 1;
Fundstellen:
AG 2022, 164
AO-StB 2022, 18
AnwBl 2021, 594
BFH/NV 2021, 1630
BGHSt 66, 182
DB 2021, 2490
DStR 2021, 2453
DStRE 2021, 1343
DStZ 2021, 741
GmbHR 2022, 90
NJW 2022, 90
NStZ 2022, 176
StV 2021, 819
WM 2021, 1892
ZIP 2021, 2079
wistra 2021, 479
Vorinstanzen:
LG Bonn, vom 18.03.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 213 Js 41/19 62 KLs 1/19 84 Ss 7/20

Geltendmachung tatsächlich nicht einbehaltener Kapitalertragsteuer zur Steueranrechnung bzw. Steuererstattung gegenüber den Finanzbehörden auf der Grundlage von CumEx-Leerverkaufsgeschäften; Unrichtige zu einer positiven Bescheidung zu ungerechtfertigten Steuervorteilen führende Angabe über steuerlich erhebliche Tatsachen

BGH, Urteil vom 28.07.2021 - Aktenzeichen 1 StR 519/20

DRsp Nr. 2021/14918

Geltendmachung tatsächlich nicht einbehaltener Kapitalertragsteuer zur Steueranrechnung bzw. Steuererstattung gegenüber den Finanzbehörden auf der Grundlage von CumEx-Leerverkaufsgeschäften; Unrichtige zu einer positiven Bescheidung zu ungerechtfertigten Steuervorteilen führende Angabe über steuerlich erhebliche Tatsachen

1. Die Geltendmachung tatsächlich nicht einbehaltener Kapitalertragsteuer zur Steueranrechnung bzw. Steuererstattung gegenüber den Finanzbehörden auf der Grundlage von CumEx-Leerverkaufsgeschäften stellt eine unrichtige Angabe über steuerlich erhebliche Tatsachen im Sinne des § 370 Abs. 1 Nr. 1 AO dar; sie führt im Fall ihrer positiven Bescheidung zu ungerechtfertigten Steuervorteilen im Sinne des § 370 Abs. 4 Satz 2 AO.2. § 73e Abs. 1 Satz 2 StGB in der Fassung durch das Jahressteuergesetz 2020 vom 21. Dezember 2020 ermöglicht in Verbindung mit Art. 316j Nr. 1 EGStGB die Einziehung von Taterträgen trotz eingetretener Zahlungsverjährung aus steuerlichen Gründen.

Tenor

1. 2.