BFH - Urteil vom 09.02.2017
V R 70/14
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1, Art. 19 Abs. 4; AO § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, 4, 7, 13, 21, § 52 Abs. 2 Satz 2, § 52 Abs. 2 Satz 3, § 348 Nr. 3; FGO § 44 Abs. 1, § 101 Satz 1, § 102; FVG § 2 Abs. 1 Nr. 1; LOG NRW § 3;
Fundstellen:
BFHE 257, 12
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 17.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 3949/09

Gemeinnützigkeit der Förderung von Turnierbridge

BFH, Urteil vom 09.02.2017 - Aktenzeichen V R 70/14

DRsp Nr. 2017/5822

Gemeinnützigkeit der Förderung von Turnierbridge

1. Aus der Generalklausel des § 52 Abs. 1 AO und einem Vergleich mit dem in § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 21 AO genannten Katalogzweck "Schach" ergibt sich, dass auch die Förderung von Turnierbridge für gemeinnützig zu erklären ist. 2. Eine "entsprechende" Förderung i.S. des § 52 Abs. 2 Satz 2 AO verlangt, dass der Zweck die Allgemeinheit in vergleichbarer Weise fördert wie die in § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 bis 25 AO genannten Zwecke. 3. Erfüllt der von einer Körperschaft verfolgte Zweck die Voraussetzungen des § 52 Abs. 2 Satz 2 AO, ist er für gemeinnützig zu erklären; ein Ermessen der Verwaltung besteht nicht. 4. Bei dem Verfahren nach § 52 Abs. 2 Sätze 2 und 3 AO handelt es sich um ein eigenständiges Verfahren mit Verwaltungsaktqualität. 5. Kommt ein Landes-Finanzministerium seiner Verpflichtung zur Bestimmung einer Behörde nach § 52 Abs. 2 Satz 3 AO nicht nach, ist das jeweilige Finanzministerium als oberste Finanzbehörde des Landes zuständig.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 17. Oktober 2013 13 K 3949/09 wird zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1, Art. 19 Abs. 4; AO § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, 4, 7, 13, 21, § 52 Abs. 2 Satz 2, § 52 Abs. 2 Satz 3, § 348 Nr. 3; FGO § 44 Abs. 1, § 101 Satz 1, § 102; FVG § 2 Abs. 1 Nr. 1; LOG NRW § 3;

Gründe