FG Nürnberg - Urteil vom 04.11.2003
I 257/99
Normen:
GewStG § 2 Abs. 2 Satz 2 ; KStG § 14 Nr. 1 ; KStG § 14 Nr. 2 ; BGB § 426 Abs. 1 ; BGB § 812 Abs. 1 Satz 1 ;
Fundstellen:
DStRE 2004, 275

Gewerbesteuerumlage im Organkreis

FG Nürnberg, Urteil vom 04.11.2003 - Aktenzeichen I 257/99

DRsp Nr. 2004/4026

Gewerbesteuerumlage im Organkreis

Die Vorschriften über die ungerechtfertigte Bereicherung (Eingriffskondition gemäß § 812 Abs. 1 S. 1 BGB) bilden keine gesetzliche Grundlage für eine Ausgleichspflicht der Organgesellschaft hinsichtlich der durch Verrechnung von Verlustvorträgen des Organträgers ersparten Gewerbesteuer, weil die Regelung in § 2 Abs. 2 S. 2 GewStG (Steuerpflicht des Organträgers) einen Rechtsgrund für die Ertrags- und Verlustzuweisung im Organverbund darstellt.

Normenkette:

GewStG § 2 Abs. 2 Satz 2 ; KStG § 14 Nr. 1 ; KStG § 14 Nr. 2 ; BGB § 426 Abs. 1 ; BGB § 812 Abs. 1 Satz 1 ;

Tatbestand:

Streitig ist, ob Organgesellschaften (OG) Gewerbesteuerumlagen in Wirtschaftsjahren, in denen beim Organträger (OT) wegen bestehender Verluste keine Gewerbesteuer entsteht, als Verbindlichkeit ausweisen können.

Zwischen der Klägerin zu 1., der Fa ... (im Folgenden OG 1) -Geschäftstätigkeit Finanzierungsleasing- bzw. der Klägerin zu 2., der Fa ... (im Folgenden OG 2) - Geschäftstätigkeit Einzelhandel mit Kraftwagen - und dem Beigeladenen A. B., Inhaber der Einzelfirma ... in C. (im Folgenden OT), bestand ab 1993 ein gewerbe- und umsatzsteuerliches Organschaftsverhältnis.