BFH - Urteil vom 22.02.2024
IV R 14/21
Normen:
GewStG § 7 S. 3; GewStG § 2 Abs. 1; GewStG § 36 Abs. 3; EStG § 5a Abs. 4a; EStG § 5a Abs. 1; EStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; EmoFöuaÄndG Art. 8 Nr. 2; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3;
Fundstellen:
BB 2024, 789
NWB 2024, 964
StX 2024, 220
DStR 2024, 877
DB 2024, 1049
BB 2024, 1185
DStRE 2024, 563
EStB 2024, 162
BFH/NV 2024, 727
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 04.05.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 61/19

Haftungsvergütung der Komplementärin einer nach der Tonnage besteuerten Schifffahrtsgesellschaft als Bestandteil des fiktiven Gewerbeertrags im Sinne von § 7 Satz 3 GewStG

BFH, Urteil vom 22.02.2024 - Aktenzeichen IV R 14/21

DRsp Nr. 2024/4346

Haftungsvergütung der Komplementärin einer nach der Tonnage besteuerten Schifffahrtsgesellschaft als Bestandteil des fiktiven Gewerbeertrags im Sinne von § 7 Satz 3 GewStG

§ 7 Satz 3 des Gewerbesteuergesetzes fingiert keinen Gewerbebetrieb, sondern setzt das Bestehen eines solchen voraus. Gewinne aus Sondervergütungen im Sinne des § 5a Abs. 4a Satz 3 des Einkommensteuergesetzes, die auf den Zeitraum nach der Einstellung der werbenden Tätigkeit einer Personengesellschaft entfallen, gehören daher nicht zum Gewerbeertrag.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts Hamburg vom 04.05.2021 - 2 K 61/19 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

GewStG § 7 S. 3; GewStG § 2 Abs. 1; GewStG § 36 Abs. 3; EStG § 5a Abs. 4a; EStG § 5a Abs. 1; EStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; EmoFöuaÄndG Art. 8 Nr. 2; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3;

Gründe

I.

Streitig ist, ob die Haftungsvergütung der Komplementärin einer nach der Tonnage besteuerten Schifffahrtsgesellschaft auch insoweit Bestandteil des fiktiven Gewerbeertrags im Sinne von § 7 Satz 3 Alternative 1 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) ist, als sie auf die Zeit nach Einstellung der werbenden Tätigkeit der Gesellschaft entfällt.