BFH - Urteil vom 07.09.2005
I R 118/04
Normen:
AO (1977) § 42 ; EStG (1990) § 2 Abs. 1, 2 § 3c § 8 Abs. 1 § 20 Abs. 1 Nr. 1 ; AStG (a.F.) § 7 § 10 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 S. 1, Abs. 5 ; DBA-Belgien Art. 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, 3 ;
Fundstellen:
BB 2005, 2668
BFH/NV 2006, 152
BFHE 211, 164
BStBl II 2006, 537
DB 2005, 2610
DStR 2005, 2120
GmbHR 2006, 104
NZG 2006, 80
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 28.09.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 5917/00

Hinzurechnungsbetrag nach §§ 7, 10 AStG keine Einnahme i.S. des § 3c EStG 1990; aufeinander abgestimmtes Ausschüttungsverhalten einer Unternehmensgruppe zur Optimierung des steuerlichen Ergebnisses durch die Abzugsfähigkeit des Finanzierungsaufwands

BFH, Urteil vom 07.09.2005 - Aktenzeichen I R 118/04

DRsp Nr. 2005/19608

Hinzurechnungsbetrag nach §§ 7, 10 AStG keine Einnahme i.S. des § 3c EStG 1990; aufeinander abgestimmtes Ausschüttungsverhalten einer Unternehmensgruppe zur Optimierung des steuerlichen Ergebnisses durch die Abzugsfähigkeit des Finanzierungsaufwands

»1. Der Hinzurechnungsbetrag nach §§ 7, 10 AStG ist keine Einnahme i.S. des § 3c EStG 1990. 2. Es ist nicht missbräuchlich, wenn eine Tochtergesellschaft ihr Ausschüttungsverhalten gegenüber der Muttergesellschaft danach ausrichtet, dass die Muttergesellschaft einerseits für die Ausschüttungen in den Genuss des abkommensrechtlichen Schachtelprivilegs kommt und ihr andererseits die Möglichkeit erhalten bleibt, die mit der Beteiligung in unmittelbarem wirtschaftlichem Zusammenhang stehenden Kosten als Betriebsausgaben abzuziehen (Bestätigung des Senatsurteils vom 29. Mai 1996 I R 21/95, BFHE 180, 422, BStBl II 1997, 63).«

Normenkette:

AO (1977) § 42 ; EStG (1990) § 2 Abs. 1, 2 § 3c § 8 Abs. 1 § 20 Abs. 1 Nr. 1 ; AStG (a.F.) § 7 § 10 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 S. 1, Abs. 5 ; DBA-Belgien Art. 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, 3 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH, war in den Streitjahren 1990 bis 1993 Beteiligungsgesellschaft einer US-amerikanischen Unternehmensgruppe.