BFH - Urteil vom 24.03.1999
I R 48/98
Normen:
AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; EStG (1987) § 20 Abs. 1 Nr. 3 S. 1, § 36 Abs. 2 Nr. 3 S. 1, S. 4 Buchst. a, § 36a Abs. 1, Abs. 3;
Fundstellen:
BB 1999, 1593
BB 1999, 2067
BFH/NV 1999, 1399
BFHE 188, 532
BStBl II 1999, 527
DB 1999, 1587
DStR 1999, 1228
DStZ 1999, 797
GmbHR 1999, 868
Vorinstanzen:
Hessisches FG (EFG 1998, 1379),

Kapitaleinkünfte bei nicht anrechenbarer Körperschaftsteuer

BFH, Urteil vom 24.03.1999 - Aktenzeichen I R 48/98

DRsp Nr. 1999/8356

Kapitaleinkünfte bei nicht anrechenbarer Körperschaftsteuer

»Hat das FA beim beherrschenden Gesellschafter einer Körperschaft Gewinnanteile einschließlich der anzurechnenden Körperschaftsteuer als Kapitaleinkünfte angesetzt, die Körperschaftsteuer jedoch nicht angerechnet, so ist der Einkommensteuerbescheid gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 i.V.m. § 36a Abs. 1 EStG zu ändern, wenn sich nachträglich herausstellt, daß die anzurechnende Körperschaftsteuer nicht durch die ihr entsprechende gezahlte Körperschaftsteuer gedeckt und die deswegen gegen die ausschüttende Körperschaft betriebene Zwangsvollstreckung erfolglos geblieben ist.«

Normenkette:

AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; EStG (1987) § 20 Abs. 1 Nr. 3 S. 1, § 36 Abs. 2 Nr. 3 S. 1, S. 4 Buchst. a, § 36a Abs. 1, Abs. 3;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) war im Streitjahr 1988 ebenso wie in den Vorjahren Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter einer GmbH.Anläßlich einer Außenprüfung bei dieser GmbH stellte der Prüfer fest, daß die GmbH im Streitjahr an den Kläger Gewinne in Höhe von 1 086 877 DM verdeckt ausgeschüttet hatte. Der gegen die daraufhin ergangene Körperschaftsteuerfestsetzung eingelegte Einspruch der GmbH blieb erfolglos (Einspruchsentscheidung vom 29. Juni 1993); die Festsetzung wurde bestandskräftig.