BFH vom 19.01.2000
I R 94/97
Fundstellen:
BB 2000, 658
BFH/NV 2000, 778
BFHE 191, 257
BStBl II 2001, 222
DB 2000, 651
DStR 2000, 511
DStZ 2000, 421
NZG 2000, 799
VersR 2000, 1047

Kein Gestaltungsmissbrauch durch sog. Outsourcing in irische Kapitalanlegegesellschaften in den Dublin Docks (IFSC)

BFH, vom 19.01.2000 - Aktenzeichen I R 94/97

DRsp Nr. 2000/4867

Kein Gestaltungsmissbrauch durch sog. "Outsourcing" in irische Kapitalanlegegesellschaften in den "Dublin Docks" (IFSC)

1. Die Beteiligung einer inländischen Kapitalgesellschaft an einer Kapitalanlagegesellschaft im niedrig besteuerten Ausland (hier: an einer gemeinschaftsrechtlich geförderten sog. IFSC-Gesellschaft in den irischen Dublin Docks) ist jedenfalls nicht deshalb gemäß § 42 AO 1977 rechtsmissbräuchlich, weil die Abwicklung der Wertpapiergeschäfte im Ausland durch eine Managementgesellschaft erfolgt. 2. Einkünfte aus Dividenden werden nach Art. XXII Abs. 2 Buchst. a DBA-Irland nur dann von der deutschen Steuer freigestellt, wenn die Dividenden von einer irischen "company limited by shares" ausgeschüttet werden.

Für die Praxis:

Das Urteil ist zur Rechtslage unter der Geltung des § 10 Abs. 5 AStG bis zu dessen Änderung durch das Steueränderungsgesetz 1992 ergangen. Seitdem bleibt diese Vorschrift gemäß § 10 Abs. 6 AStG unter bestimmten Voraussetzungen für Beteiligungen an Kapitalanlagegesellschaften und für daraus erzielte "Zwischeneinkünfte mit Kapitalanlagecharakter" unanwendbar mit der Folge, dass die niedrig besteuerten Einkünfte der Hinzurechnungsbesteuerung unterliegen.

Fundstellen
BB 2000, 658
BFH/NV 2000, 778
BFHE 191, 257
BStBl II 2001, 222
DB 2000, 651
DStR 2000, 511
DStZ 2000, 421
NZG 2000, 799
VersR 2000, 1047