BFH - Urteil vom 15.09.2004
I R 102/03
Normen:
AStG § 7 Abs. 1 § 8 Abs. 1, 2 §§ 9 14 18 ;
Fundstellen:
BB 2005, 482
BFH/NV 2005, 587
BFHE 208, 113
BStBl II 2005, 255
DB 2005, 429
DStRE 2005, 335
IStR 2005, 567
Vorinstanzen:
FG München - 7 K 1385/00 - 27.10.2003 (EFG 2004, 317), 7 K 1387/00, 7 K 1744/03,

Keine allgemeine Bagatellgrenze bei der Hinzurechnungsbesteuerung gemäß §§ 7 ff. AStG

BFH, Urteil vom 15.09.2004 - Aktenzeichen I R 102/03 - Aktenzeichen I R 103/03 - Aktenzeichen I R 104/03

DRsp Nr. 2005/2573

Keine allgemeine Bagatellgrenze bei der Hinzurechnungsbesteuerung gemäß §§ 7 ff. AStG

»Passive niedrig besteuerte Einkünfte ausländischer Zwischengesellschaften i.S. des § 8 AStG sind grundsätzlich auch dann gemäß §§ 7 ff. AStG hinzu- und gemäß § 14 AStG zuzurechnen, wenn sie weniger als 10 v.H. der gesamten Bruttoerträge der ausländischen Zwischengesellschaft betragen. Die Vorschriften über die Hinzurechnungsbesteuerung enthalten keine allgemeine "Bagatellgrenze".«

Normenkette:

AStG § 7 Abs. 1 § 8 Abs. 1, 2 §§ 9 14 18 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger zu 1.) war bis zum 22. Dezember 1991 zu 100 v.H. an einer in der Schweiz ansässigen Aktiengesellschaft (AG) schweizerischen Rechts, der Y-AG, beteiligt. Ab 23. Dezember 1991 wurde die Beteiligung von der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin zu 2.) übernommen. Gegenstand der Y-AG war die Entwicklung, Herausgabe und der Vertrieb von Fachliteratur. Sie hielt alle Anteile an einer weiteren in der Schweiz ansässigen AG schweizerischen Rechts, der X-AG, deren Gegenstand u.a. der Betrieb eines ...-Verlags war.