BFH - Urteil vom 19.07.2006
II R 81/05
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1 Art. 14 Art. 106 Abs. 6 ; BVerfGG § 31 Abs. 1, 2 ; GrStG § 1 § 2 Nr. 2 §§ 13 ff. ;
Fundstellen:
BB 2006, 2121
BFH/NV 2006, 1992
BFHE 213, 222
BStBl II 2006, 767
DStRE 2006, 1287
NZM 2007, 94
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 05.12.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 77/00

Keine Grundsteuerbefreiung für selbstgenutztes Einfamilienhaus; Umfang der Bindungswirkung einer Entscheidung des BVerfG bezogen auf deren Gesetzeskraft

BFH, Urteil vom 19.07.2006 - Aktenzeichen II R 81/05

DRsp Nr. 2006/23520

Keine Grundsteuerbefreiung für selbstgenutztes Einfamilienhaus; Umfang der Bindungswirkung einer Entscheidung des BVerfG bezogen auf deren Gesetzeskraft

Der Gesetzgeber ist von Verfassungs wegen nicht gehalten, das selbstgenutzte Einfamilienhaus von der Grundsteuer auszunehmen.

Normenkette:

GG Art. 2 Abs. 1 Art. 14 Art. 106 Abs. 6 ; BVerfGG § 31 Abs. 1, 2 ; GrStG § 1 § 2 Nr. 2 §§ 13 ff. ;

Gründe:

I. Nachdem der Kläger und Revisionskläger (Kläger) das ihm gehörende Grundstück im Jahr 1967 mit einem Einfamilienhaus bebaut hatte, kam es zunächst auf den 1. Januar 1974 zu einer Einheitswertfeststellung im Ertragswertverfahren und sodann durch fehlerbeseitigende Wertfortschreibung auf den 1. Januar 1988 vom 12. Oktober 1988 zu einer Bewertung im Sachwertverfahren. Dabei wurde der Einheitswert von 153 600 DM auf 309 200 DM erhöht. Gleichzeitig erging im Wege der Neuveranlagung ein Grundsteuermessbetragsbescheid auf den 1. Januar 1988, mit dem der Grundsteuermessbetrag von 470,10 DM auf 1 014,70 DM angehoben wurde. Der Bescheid erwuchs in Bestandskraft.