BFH - Urteil vom 05.09.2013
XI R 52/10
Normen:
EStG § 62 Abs. 1 Nr. 1; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 13 Abs. 2 lit a; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 73;
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 30.08.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 4726/09

Kindergeldberechtigung von EU-Ausländern

BFH, Urteil vom 05.09.2013 - Aktenzeichen XI R 52/10

DRsp Nr. 2013/23388

Kindergeldberechtigung von EU-Ausländern

NV: Der im Wohnmitgliedstaat des betreffenden Kindes (Deutschland) bestehende Kindergeldanspruch darf nach Art. 10 Abs. 1 Buchst. a der VO (EWG) Nr. 574/72 nicht deshalb teilweise ausgesetzt werden, weil der im Mitgliedstaat der Beschäftigung (Niederlande) bestehende Anspruch auf Familienleistungen mangels entsprechender Antragstellung nicht bezogen wird.

Die sich aus den §§ 62 ff. EStG ergebende Anspruchsberechtigung auf Gewährung des Kindergeldes entfällt nicht dadurch, dass eine Person gemäß Art. 13 ff. der VO (EWG) Nr. 1408/71 nicht den deutschen Rechtsvorschriften, sondern nur den Vorschriften eines anderen Mitgliedstaats der Europäischen Union unterliegt. Denn die Art. 13 ff. der VO Nr. 1408/71 entfalten keine Sperrwirkung für die Anwendung des Rechts des nicht zuständigen Mitgliedstaats, so dass sich die Anspruchsberechtigung auch bei Personen und bei Leistungen, die dem persönlichen und sachlichen Anwendungsbereich der VO Nr. 1408/71 unterliegen, allein nach den Bestimmungen des deutschen Rechts richtet (vgl. dazu BFH-Urteile in BFH/NV 2013, 1698; vom 18. Juli 2013 III R 51/09, zur amtlichen Veröffentlichung bestimmt)

Normenkette:

EStG § 62 Abs. 1 Nr. 1; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 13 Abs. 2 lit a; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 73;

Gründe