BFH - Urteil vom 14.08.2019
I R 34/18
Normen:
AStG § 1 Abs. 1, Abs. 4; OECDMustAbk Art. 9 Abs. 1; DBA-Italien 1989 Art. 9; AEUV Art. 49;
Fundstellen:
BFH/NV 2020, 757
IStR 2020, 590
Vorinstanzen:
FG Hessen, vom 29.08.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 1744/16

Korrektur von Auslandseinkünften aufgrund der gewinnsmindernden Ausbuchung von Forderungen zu nicht fremdüblichen Bedingungen

BFH, Urteil vom 14.08.2019 - Aktenzeichen I R 34/18

DRsp Nr. 2020/7396

Korrektur von Auslandseinkünften aufgrund der gewinnsmindernden Ausbuchung von Forderungen zu nicht fremdüblichen Bedingungen

1. NV: Die fehlende Darlehensbesicherung gehört grundsätzlich zu den nicht fremdüblichen "Bedingungen" i.S. des § 1 Abs. 1 AStG. Gleiches gilt für Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: Art. 9 DBA-Italien 1989). 2. NV: Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: Art. 9 DBA-Italien 1989) beschränkt den Korrekturbereich des § 1 Abs. 1 AStG nicht auf sog. Preisberichtigungen, sondern ermöglicht auch die Neutralisierung der gewinnmindernden Ausbuchung einer Darlehensforderung oder einer Teilwertabschreibung hierauf (Bestätigung des Senatsurteils vom 27.02.2019 – I R 73/16, BFHE 263, 525, BStBl II 2019, 394). 3. NV: § 1 Abs. 1 AStG ist mit dem Recht der EU vereinbar, soweit die Vorschrift die Minderung des Bilanzgewinns aufgrund der Ausbuchung von Darlehensforderungen korrigiert.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Hessischen Finanzgerichts vom 29.08.2018 – 2 K 1744/16 aufgehoben.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

AStG § 1 Abs. 1, Abs. 4; OECDMustAbk Art. 9 Abs. 1; DBA-Italien 1989 Art. 9; AEUV Art. 49;

Gründe

I.