BFH - Beschluss vom 04.10.2007
VII B 110/07
Normen:
EMRK Art. 6 ; GG Art. 1 Abs. 1 Art. 2 Abs. 1 ; AO § 30 Abs. 1 § 31a Abs. 1 ;
Fundstellen:
AuA 2007, 744
AuR 2007, 448
BB 2007, 2502
BFH/NV 2007, 2384
BFHE 219, 483
BStBl II 2008, 42
DB 2007, 2464
DStR 2007, 2009
NJW 2007, 3742
NZA-RR 2008, 44
wistra 2008, 30
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 11.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 7 V 1438/07

Mitteilung des FA über Einkünfte gegenüber der Arbeitsverwaltung; Verfassungsmäßigkeit des § 31a Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b DBuchst. bb AO

BFH, Beschluss vom 04.10.2007 - Aktenzeichen VII B 110/07

DRsp Nr. 2007/19407

Mitteilung des FA über Einkünfte gegenüber der Arbeitsverwaltung; Verfassungsmäßigkeit des § 31a Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b DBuchst. bb AO

»1. Die Offenbarung durch das Steuergeheimnis geschützter Verhältnisse zur Durchführung eines Verwaltungsverfahrens zur Rückforderung von Arbeitslosengeld setzt nicht voraus, dass die Finanzbehörde festgestellt hat, dass die Kenntnis der zu offenbarenden Tatsachen die Rückforderung rechtfertigt oder mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit rechtfertigen wird; ausreichend ist insofern, dass die Tatsachen für die Durchführung eines solchen Verwaltungsverfahrens überhaupt geeignet sind. 2. § 31a Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b bb AO ist verfassungsgemäß. Er verletzt insbesondere das Recht auf informationelle Selbstbestimmung weder in materieller noch wegen Unbestimmtheit der Offenbarungsbefugnisse der Finanzbehörde in formeller Hinsicht.«

Normenkette:

EMRK Art. 6 ; GG Art. 1 Abs. 1 Art. 2 Abs. 1 ; AO § 30 Abs. 1 § 31a Abs. 1 ;

Gründe: