BFH - Beschluss vom 05.03.2007
VI B 41/06
Normen:
AO § 33 Abs. 1 ; BGB § 397 § 426 § 670 ; EStG § 19 § 38 Abs. 2 S. 1 § 41a Abs. 1 § 42g Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2007, 1122
DStRE 2007, 691
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 21.02.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 1197/03

NZB: LSt-Haftungsbescheid, Lohnzufluss wegen Regressverzichts

BFH, Beschluss vom 05.03.2007 - Aktenzeichen VI B 41/06

DRsp Nr. 2007/7463

NZB: LSt-Haftungsbescheid, Lohnzufluss wegen Regressverzichts

1. Es ist höchstrichterlich geklärt, dass die Annahme eines geldwerten Vorteils durch Verzicht auf die Durchsetzung eines dem ArbG gegenüber dem ArbN zustehenden Anspruchs nicht einen Erlassvertrag i. S. von § 397 BGB voraussetzt.2. Es bedarf keiner weiteren Erklärung, dass ein ArbG, der für LSt, die er einzubehalten und abzuführen hat, nach § 42d Abs. 1 Nr. 1 EStG haftet, den entrichteten Haftungsbetrag im Innenverhältnis vom ArbN grds. verlangen kann.3. Ob der Regressanspruch des ArbN auf § 426 oder § 670 BGB beruht, kann dahin stehen, wenn die geltend gemachten Einwendungen in beiden Fällen nicht durchgreifen.

Normenkette:

AO § 33 Abs. 1 ; BGB § 397 § 426 § 670 ; EStG § 19 § 38 Abs. 2 S. 1 § 41a Abs. 1 § 42g Abs. 1 ;

Gründe:

Die Beschwerde ist unbegründet.

1. Es bedarf keiner weiteren Klärung, dass die Annahme eines geldwerten Vorteils durch Verzicht auf die Durchsetzung eines dem Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitnehmer zustehenden Anspruchs nicht einen Erlassvertrag i.S. von § 397 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) voraussetzt (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 27. März 1992 VI R 145/89, BFHE 168, 99, BStBl II 1992, 837, und vom 29. November 2000 I R 102/99, BFHE 194, 69, BStBl II 2001, 195; BFH-Beschluss vom 19. Februar 2004 VI B 146/02, BFH/NV 2004, 789, Deutsches Steuerrecht/Entscheidungsdienst 2004, 560).