BGH - Urteil vom 02.06.2008
II ZR 27/07
Normen:
GmbHG § 64 Abs. 2 ; BGB § 823 Abs. 2 ; StGB § 266a Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2008, 2205
BGHReport 2008, 1073
DZWIR 2009, 242
GmbHR 2008, 815
MDR 2008, 981
NJW-RR 2008, 1253
WM 2008, 1403
ZIP 2008, 1275
ZInsO 2008, 740
Vorinstanzen:
OLG Brandenburg, vom 10.01.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 20/06
LG Cottbus, vom 16.12.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 345/04

Pflicht des Geschäftsführers zur Sicherung der Masse im Hinblick auf fällige Sozialversicherungsbeiträge

BGH, Urteil vom 02.06.2008 - Aktenzeichen II ZR 27/07

DRsp Nr. 2008/13225

Pflicht des Geschäftsführers zur Sicherung der Masse im Hinblick auf fällige Sozialversicherungsbeiträge

»Mit den Pflichten eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters ist es vereinbar, wenn er zur Vermeidung strafrechtlicher Verfolgung fällige Leistungen an die Sozialkassen erbringt (vgl. BGH, Urt. v. 14. Mai 2007 - II ZR 48/06, ZIP 2007, 1265; vgl. auch Urt. v. 5. Mai 2008 - II ZR 38/07 z.V.b.).«

Normenkette:

GmbHG § 64 Abs. 2 ; BGB § 823 Abs. 2 ; StGB § 266a Abs. 1 ;

Tatbestand:

Der Beklagte war Geschäftsführer der I. GmbH (im folgenden I. GmbH), die seit November 2000 zahlungsunfähig war und über deren Vermögen auf ihren am 22. Februar 2001 gestellten Antrag hin am 1. März 2001 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Die an die Klägerin zu leistenden Gesamtsozialversicherungsbeiträge für Dezember 2000 und Januar 2001 in Höhe von 26.111,19 DM und 36.266,63 DM wurden nicht abgeführt.