OLG Koblenz - Urteil vom 15.04.2014
3 U 633/13
Normen:
BGB § 675; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 281 Abs. 1; HGB § 247; HGB § 249; KStG § 14;
Fundstellen:
DStR 2014, 13
DStRE 2015, 955
Vorinstanzen:
LG Mainz, vom 12.04.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 374/11

Pflicht des Steuerberaters zu ungefragten Hinweisen auf bei der Bearbeitung auftretende steuerrechtliche Fragen

OLG Koblenz, Urteil vom 15.04.2014 - Aktenzeichen 3 U 633/13

DRsp Nr. 2014/7500

Pflicht des Steuerberaters zu ungefragten Hinweisen auf bei der Bearbeitung auftretende steuerrechtliche Fragen

1. Die Aufgabe des Steuerberaters richtet sich zwar grundsätzlich zunächst nach dem Inhalt und dem Umfang des erteilten Mandats. Der Steuerberater ist dabei verpflichtet, sich mit den steuerrechtlichen Punkten zu befassen, die zur pflichtgemäßen Erledigung des ihm erteilten Auftrags zu beachten sind. Nur in den hierdurch gezogenen Grenzen des Dauermandats hat er den Auftraggeber auch ungefragt über die bei der Bearbeitung auftauchenden steuerrechtlichen Fragen zu belehren (in Anknüpfung an BGH, Urteile vom 07.03.2013 - IX ZR 64/12 - NJW-RR 2013, 983 ff; vom 04.03.1987 - IV a ZR 222/85 - WM 1987, 661 f.; vom 26.01.1995 - IX ZR 10/94 - BGHZ 128, 358, 361; vom 28.11.1966 - VII ZR 132/64 - WM 1967, 72, 73; vom 06.12.1979 - VII ZR 19/79 - WM 1980, 308, 309; vom 26.01.1995, aaO).2. Zu den vertraglichen Nebenpflichten des Steuerberaters gehört es, den Mandanten nach Treu und Glauben gemäß § 242 BGB vor Schaden zu bewahren und auf Fehlentscheidungen, die für ihn offen zutage liegen, hinzuweisen (BGH, Urteil vom 07.05.1991 - IX ZR 188/90 - WM 1991, 1303, 1304; vom 26.01.1995, aaO, 362; vom 21.07.2005 - IX ZR 6/02 - WM 2005, 1904, 1905).