FG München - Urteil vom 24.04.2001
12 K 1814/97
Normen:
EStG § 32b Abs. 1 Nr. 3 ; EStG § 34c Abs. 1 ; EStG § 34c Abs. 2 ;
Fundstellen:
EFG 2001, 1133

Progressionsvorbehalt für Bezüge der Beamten des Europäischen Patentamts; keine Anrechnung der internen Steuer nach § 34c EStG

FG München, Urteil vom 24.04.2001 - Aktenzeichen 12 K 1814/97

DRsp Nr. 2001/10725

Progressionsvorbehalt für Bezüge der Beamten des Europäischen Patentamts; keine Anrechnung der internen Steuer nach § 34c EStG

1. Bezüge der Beamten des Europäischen Patentamts (EPA) unterliegen mit dem Bruttobetrag, d.h. einschließlich der internen Steuer, dem Progressionsvorbehalt nach 32b Abs. 1 Nr. 3 EStG. 2. Die interne Steuer der Beamten des EPA ist nicht nach § 34c Abs. 1 oder 2 EStG anzurechnen oder abzuziehen, weil die vom EPA gezahlten Bezüge nicht der deutschen Einkommensteuer unterliegen und die Anwendung des Progressionsvorbehalts keine mittelbare Besteuerung dieser Bezüge bedeutet.

Normenkette:

EStG § 32b Abs. 1 Nr. 3 ; EStG § 34c Abs. 1 ; EStG § 34c Abs. 2 ;

Tatbestand:

Der Kläger erzielt als Ingenieur Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit. Die Klägerin ist Beamtin beim Europäischen Patentamt. Für 1995 erhielt sie folgende Jahresgehaltsmitteilung:

EPA Grundgehalt

65.404,00 DM

Haushaltszulage

1.671,30 DM

Mietzulage

2.686,40 DM

Zwischensumme

69.761,70 DM

Versorgungsbeiträge

5.232,32 DM

Krankenversicherung

1.535,02 DM

Invaliditätsversicherung

125,88 DM

Abzüge insgesamt

6.893,22 DM

Nettogesamtbetrag

62.868,48 DM

Ausgezahlter Betrag

62.868,48 DM

Interne Steuer

15.522,00 DM

Versorgungsordnung (EPA-Beitrag)

10.464,64 DM

Krankenversicherung (EPA-Beitrag)

3.139,42 DM

Invaliditätsversicherung (EPA-Beitrag)

251,82 DM