LSG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 31.08.2022
L 4 U 78/22 B ER
Normen:
SGG § 70 Nr. 1 Alt. 2; SGG § 86a Abs. 2 Nr. 1; SGG § 86a Abs. 3 S. 2; SGG § 86b Abs. 1 S. 1 Nr. 2; SGB VII § 136 Abs. 1 S. 1; SGB VII § 183 Abs. 5 S. 1; UmwG § 122b; UmwG § 122m; EGBGB Art. 7; EGBGB Art. 8; EGBGB Art. 9; EGBGB Art. 10; KStG § 8 Abs. 1 S. 4; AEUV Art. 49; AEUV Art. 50 Abs. 3; AEUV Art. 54; EU-Vertrag Art. 50; VO (EG) Nr. 593/2008 Art. 1 Abs. 2 Buchst. f); VO (EG) Nr. 864/2007 Art. 1 Abs. 2 Buchst. d);
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 19.01.2022 - Vorinstanzaktenzeichen S 16 U 518/21

Rechtmäßigkeit von Zuständigkeits-, Veranlagungs- und Beitragsvorschussbescheiden in der gesetzlichen UnfallversicherungVerlust der Rechtsfähigkeit einer Limited nach englischem und walisischem Recht nach dem BrexitAnwendbarkeit deutschen Rechts nach der sogenannten SitztheorieUnternehmereigenschaft des Alleingesellschafters

LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 31.08.2022 - Aktenzeichen L 4 U 78/22 B ER

DRsp Nr. 2022/16956

Rechtmäßigkeit von Zuständigkeits-, Veranlagungs- und Beitragsvorschussbescheiden in der gesetzlichen Unfallversicherung Verlust der Rechtsfähigkeit einer Limited nach englischem und walisischem Recht nach dem Brexit Anwendbarkeit deutschen Rechts nach der sogenannten Sitztheorie Unternehmereigenschaft des Alleingesellschafters

1. Ein Unternehmen in der Rechtsform einer Limited nach englischem und walisischem Recht verliert seine Rechtsfähigkeit als juristische Person mit Vollzug des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU gemäß Art. 50 Vertrag über die Europäische Union mit Ablauf der Übergangsfrist am 31.12.2020 (sog. Brexit). 2. Auf das Unternehmen ist nach der Sitztheorie im Rahmen des internationalen Gesellschaftsgewohnheitsrechts das Recht des Landes anzuwenden, das am tatsächlichen Verwaltungssitz gilt – hier mithin deutsches Recht. 3. Ein Alleingesellschafter des Unternehmens ist als Unternehmer anzusehen und zuständiger Adressat für Veranlagungs- und Beitragsvorschussbescheide in der gesetzlichen Unfallversicherung.

Tenor

Die Beschwerde der Antragstellerinnen gegen den Beschluss des Sozialgerichts Köln vom 19.01.2022 wird zurückgewiesen.

Die Antragstellerinnen tragen auch die Kosten des Beschwerdeverfahrens.

Der Streitwert für das Beschwerdeverfahren wird auf 4.428,96 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGG § 70 Nr. 1 Alt. 2;